1. Wer ist denn alt?


    Datum: 24.04.2018, Kategorien: Verführung,

    diesem Zustand nicht. Ob ich mir noch mal einen Mann antun würde, der am Morgen neben mir mit stoppeligem Gesicht aufwachen würde, wusste ich sowieso nicht. Mittlerweile hatte auch ich mir ein paar Eigenarten angewöhnt, die ein Mann neben mir vielleicht auch nicht unbedingt ertragen wollte. Dazu hatte ich mich an mein Single-Dasein gut gewöhnt. Meine Wohnung war schön eingerichtet, ganz nach meinem Geschmack. Natürlich konnte hier problemlos noch ein Mann mit einziehen, aber wollte ich dies überhaupt? Was bot mir eigentlich ein Mann? Klar, ich würde hoffentlich wieder ein geregeltes Sex-Leben genießen können, vorausgesetzt, dass der Mann seine Qualitäten hatte und mich entsprechend befriedigen konnte. Aber Sex war ja nicht nur alles im Leben. Ein Mann konnte auch sonst immer gebraucht werden, vor allem, wenn er ein wenig handwerklich geschickt war, denn dies war meine große Schwäche. Einen Nagel in die Wand bekam ich zwar noch halbwegs rein, aber wie die Wand anschließend aussah, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit. Ich hatte zwar einen Aufzug im Haus, aber trotzdem würde ein Mann auch meine Einkäufe tragen dürfen oder die Vorräte auffüllen. Eine klemmende Dose oder Marmeladenglas, was sich nicht öffnen ließ, wäre auch seine Aufgabe. Und nicht zu vergessen, ein Mann war auch wieder ein Gesprächspartner. Denn so langsam hatte ich mir schon angewöhnt, dass ich mit mir selbst sprach, um einfach eine Stimme zu hören, und sei es nur die eigene. Gewiss also einige Vorteile, ...
    die für einen Mann sprachen. Aber wie sah es mit den Nachteilen aus? Okay, wegen Fernsehen würden wir uns nicht in die Haare kriegen, denn ein zweiter Fernseher war heute kein Luxus mehr, sondern gehörte für mich fast zur Grundausstattung einer Wohnung. Aber ein Mann hatte vermutlich auch seine eigene Meinung. Ob ihm meine Möbel und die gesamte Einrichtung überhaupt gefielen? Schließlich würde ich mir keinen Mann suchen dem meine Wohnung gefallen würde, sondern wenn, sollte er mehr auf mich stehen, als auf meine Couch. Und seine Sachen wollte er vermutlich auch bei mir unterbringen. Also würde ich etwas ausmisten müssen, oder neue zusätzliche Schränke und Regale anschaffen müssen, denn von einem Mix aus meinen und seinen Möbeln hielt ich nicht viel. Okay, für den Anfang würde ich in meinen Schränken etwas Platz hinbekommen, so voll waren sie schließlich nicht, als dass man mit ein wenig Zusammenrücken etwas Wäsche unterbringen konnte. Aber wenn er nun eine Plattensammlung sein eigen nannte oder viele Bücher besaß? Alles Dinge, die schon einiges an Platz brauchten. Von einem möglichen Hobby mal ganz abgesehen. Falls er Briefmarken sammeln würde, wäre der Platz überschaubar, aber wenn er irgendwelche größeren Teile zusammentrug? Mein Vater hatte Zinnteller und Krüge gesammelt, die zum Leidwesen meiner Mutter ewig viel Platz beanspruchten und dazu heftige Staubfänger waren. Wollte ich also überhaupt noch so jemand neben mir in der Wohnung? Und dies alles nur, um mal wieder als ...
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