1. Wer ist denn alt?


    Datum: 24.04.2018, Kategorien: Verführung,

    den ich so nicht erwartet hatte. Klar war mir aufgefallen, dass meine Vorlesungen und Seminare die letzte Zeit recht dünn ausgelastet waren, aber ich bezog dies mehr auf die vielleicht verwendeten Themen. "Aber ..." "Nix aber, Hartmut! Erinnerst du dich an die kleine Studentin mit den langen Haaren? Minderer, Manderer oder wie sie hieß ..." "Malterer. Cornelia Malterer." "... ist auch egal. Sie war doch von Anfang an immer bei dir gewesen, oder? Du hast ihr eine große Hausarbeit um die Ohren gehauen und gemeint, dass sie zu dünn sei. Sie ist daraufhin zu mir gekommen und hat sich bei mir die Augen ausgeheult. Ich habe mir dann die Arbeit samt Themenstellung angesehen und konnte nichts zum Aussetzen daran finden. Hartmut, mit der Arbeit hat sie dann, nur unwesentlich erweitert, ihr Diplom bei Bruchmüller gemacht. Und du hattest gemeint, das sei zu dünn gewesen. Hartmut, eigentlich war das nur eine Hausaufgabe gewesen und keine Diplomarbeit oder gar Dissertation." "...?" "Schau nicht so fragend! Es ist wirklich so gewesen. Du bist in deinen Seminaren so abgehoben, dass nur noch die absoluten Cracks bei dir wohl landen können. Ich weiß ja, das Physik zusätzlich auch dein Hobby ist, aber hast du wirklich nichts anderes mehr im Kopf?" Hatte ich erst noch wegen des Kaufs von Kleidung mit dem Kollegen gesprochen, so hatte er mir eine heftige Retourkutsche gegeben. Die halbe Nacht lag ich wach im Bett und ließ mir noch mal seine Vorwürfe durch den Kopf gehen. Natürlich wollte ich ...
    es mir nicht eingestehen, aber sehr schnell merkte ich doch, dass er Recht hatte. Es stimmte schon, dass ich in der letzten Zeit immer öfter laut vor mich hin am Reden war. Aber dass es sogar so weit ging, dass alle merkten, dass ich den Damen auf ihre Oberweite starrte, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte eigentlich, dass ich immer nur Bruchteile von Sekunden dorthin geschielt hätte. Aber scheinbar war dies nicht der Fall gewesen. Und ehrlich musste ich vor mir selbst zugeben, dass ich mir normalerweise unter der Dusche jeden Morgen einen runtergeholt hatte. Dies geschah mittlerweile so selbstverständlich, wie das Zähneputzen oder kämmen der Haare. Meist schossen mir dabei nur schemenhafte Bilder von Brüsten und Körpern von Frauen durch den Kopf. Richtige große Lust verspürte ich dabei gar nicht. Ich glaube, ich war wirklich etwas seltsam geworden. Ich sollte meinem Kollegen Günter eigentlich dankbar sein, dass er mich darauf hingewiesen hatte. Allerdings hielt sich meine Dankbarkeit noch in überschaubaren Grenzen, denn wer wollte schon so kritisiert werden, vor allem, wenn der Kritikgeber auch noch so gnadenlos Recht hatte. All dies fuhr mir wieder durch den Kopf, als ich jetzt unterwegs zu dem kleinen See war. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich dem Ziel schon recht nahe gekommen war. Bei dem schönen Wetter würde ich bestimmt nicht alleine sein, hoffte aber doch ein ruhiges Plätzchen zu finden. Und tatsächlich, nachdem ich weglos etwas um den See lief konnte ich ...
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