1. Drakan: Rynn's First Adventure 01


    Datum: 23.04.2018, Kategorien: Berühmtheiten,

    von ihr, er sah ihre schlanke Gestalt vor sich, welche zumeist in enges bräunliches Leder gekleidet war. Die fest geschnürten kniehohen Stiefel, die Wildlederhose, die sich wie eine zweite Haut an ihre langen, wohlgeformten Beine schmiegte und von einem lässig gebundenen Gürtel gehalten wurde. Ihren unbedeckten flachen Bauch, den Mieder aus Weichleder, der die Rundungen ihrer anbetungswürdigen jungen Weiblichkeit verhüllte aber ihr Dekolleté und die mit Arme freiließ. Ihr hübsches Antlitz, den ebenmäßigen Schwung ihrer Lippen, die das wundervollste Lächeln herbeizuzaubern vermochten, ihre süße Stupsnase und die vor Selbstbewusstsein glitzernden grünen Augen, rotbraunes Haar, das ihr gleich einem Feuerschweif tief in den Nacken fiel... Ja, gestand er sich ein, er war vernarrt in sie, richtiggehend verliebt. Vielleicht sogar mehr, er verehrte und vergötterte sie, allein ihr Anblick reichte aus um ihm den Verstand zu vernebeln. Begegneten sie einander auf den Straßen von Heledd so schlug er stets das Haupt nieder, er schaffte es nicht ihr in diese atemberaubenden Smaragdaugen zu schauen. Einmal hatte sie ihn gegrüßt, war womöglich sogar geneigt gewesen mit ihm ein knappes Gespräch zu führen, aber er hatte nicht den Schneid besessen darauf einzugehen. Hatte nur etwas Unverständliches gemurmelt und war dann weitergegangen. Was hatte er sich im Nachhinein für seine Scheu verflucht! Seiner Begierde nach ihr tat dies aber keinen Abbruch. Oftmals schon war sie ihm einfach nicht mehr ...
    aus dem Kopf gegangen, unentwegt hatte er ihre Lieblichkeit vor seinem geistigen Auge gesehen und sich ausgemalt was wäre, wenn ihr Herz nur für ihn schlagen würde. Diese Vorstellung hatte ihn so manche Nacht schier den Schlaf geraubt, auf das er am folgenden Morgen so ermattet war, dass er kaum für die harte Arbeit beim Holz hacken oder Brot backen taugte. Mehr als einmal hatte er das erzürnte Gebrüll seines Vaters ertragen müssen, der nicht erkannte, weswegen sein Sohn zu solch einem Taugenichts geworden war. Und Kalan war die Unwissenheit seiner Eltern nur recht, schließlich hätten sie seiner Erklärung sowieso keine Beachtung gewidmet. Mädchen gab es immerhin genug im Dorf, mit denen hätte er sich ihrer Meinung nach gerne vergnügen können. Doch nicht aber mit der Fremden, die erst seit geraumer Weile in Heledd lebte und das wahrscheinlich lediglich für die befristete Dauer, die der Unterricht bei Ehren in Anspruch nahm. Aber die ansässigen Mädchen waren seiner Auffassung nach schal und wenig begehrenswert, ganz anders diese Rynn, das war ihr Name, die mit ihrer temperamentvollen Art und Weise ihre Geschlechtsgenossinnen mit Leichtigkeit in die unbedeutenden Schatten verwies. Sie mochte in seinem Alter sein, um die achtzehn Lenze, vielleicht ein oder zwei Jahre älter, wirkte aber schon mehr als Frau als jede im Dorf, die bereits das Doppelte an Frühlingen auf den Buckel hatte und bislang nur schreiende Bälger gebärt hatte. Ihr haftete das Wilde und Ungestüme eines Abenteuers ...
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