1. Schlammschlacht


    Datum: 05.11.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Auch er schien sich gewaltsam aus seiner Starre reißen zu müssen. Ein leichtes laszives Lächeln umspielte ihre Lippen, so also wolle sie ihm damit sagen, dass sie seine Gedanken genau kennen würde. Sein Blick war nicht herablassend, oder erniedrigend gewesen. Eher Bewunderung und Neugierde schienen sich gepaart mit leichter Gier in ihm wieder zu spiegeln. Bernd bekam von alledem nichts mit. Schön brav packte er den Einkauf wieder zurück in den Einkaufswagen, anstatt ihn gleich in die Kiste und den Taschen zu packen, aber er musste ja noch unbedingt gleichzeitig auf diese SMS antworten. Molke mit seiner Grafikkarte, wie Simone nun wusste. Der junge Mann an der Kasse wirkte etwas abwesend, als er die Kaufsumme nannte, nachdem er wie in Zeitlupe auf die Summiertaste gedrückt hatte. Simone reichte ihm einen Geldschein, der junge Verkäufer nahm das Geld entgegen und berührte für einen Augenblick ihre Hand. Ein leichter Schauer war durch ihren Körper gelaufen und sie hatte sich wie elektrisiert gefühlt. Unwillkürlich fragte sie sich, warum mit Bernd diese Momente nicht mehr existierten. Simones Hand war nicht zurückgezuckt und die Berührung dauerte sogar etwas länger als nötig. Hatte er nicht sogar ein Stück über ihren Handrücken gestrichen? Ein leichtes Zittern war an seinen Fingerspitzen zu spüren gewesen. Sie waren warm und ein wenig feucht - vor Aufregung? Ihre Fantasie ging mit ihr durch. Was, wenn sich seine Finger, seine Hand auf ihren nackten Busen legen würde? Ihn ...
    kneten und drücken, bis sich ein kleiner Lustseufzer aus ihrer Kehle winden würde? Warum konnte sie nicht vollkommen allein mit diesem jungen Mann im Supermarkt an der Kasse sein? Warum nicht einfach die Welt um sich vergessen? Doch dann wurde dieser besondere Moment so jäh, wie er gekommen war, auch wieder zerrissen. "Junger Mann, es warten hier noch einige anderen Kunden, die gerne ihre Waren bezahlen möchten", hörte sie die Stimme einer älteren Dame. Simone hatte geblinzelt und den Kopf geschüttelt, so als würde sie aus einem tiefen schönen Traum erwachen. Sie drehte ihren Kopf nach hinten. Ein älteres Rentnerpärchen stand mit einem prall gefüllten Einkaufswagen hinter ihr. Die Frau wirkte ein wenig ungehalten und schaute gerade zu dem Mann hinüber. "Nun sag doch auch einmal etwas Heinz!" "Hilde, nun dräng doch den jungen Mann an der Kasse nicht so, wir haben doch noch genug Zeit." "Ach Heinz, ich weiß gar nicht, warum du immer so ruhig bleiben kannst." Der Kassierer hob abwehrend die Hände und blickte die beiden älteren Kunden schuldbewusst an. Anschließend hatte er Simone in Windeseile das Wechselgeld ausgezahlt, ohne es sich nehmen zu lassen, die Innenflächen ihrer Hand noch einmal leicht zu streicheln. Der besondere Moment, wie bei der Berührung kurz zuvor, existierte da allerdings nicht mehr. Gedankenverloren hatte sich Simone weit über den Einkaufswagen gebeugt, um sich von dem Kassierer das Wechselgeld geben zu lassen. Erst in dem Moment, als die beiden alten Leute sie ...
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