1. Erben und Erben lassen 06


    Datum: 13.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Kleo&Pat sind Professionelle, und auch die langbeinigen Gazellen, die ohne Verkleidung umherstolzieren, dürften von einem Escort-Service stammen. Aber es gibt auch eine, die wie das sprichwörtliche Mädchen von nebenan aussieht: nett, aber nicht übertrieben hübsch, offensichtlich genau wie ich damit beschäftigt, erst mal einen Überblick zu gewinnen. Ausgerechnet in der Bibliothek sitzt das Klischeebild einer Studentin: ovale, schwarze Brille, strähnige dunkelbraune Haare, die ihr auf die Schultern fallen, die dünnen Beine unter dem Stuhl versteckt, auf dem sie kauert. Die Studentin und das Mädchen von nebenan könnten echte Amateure sein. Ebenso die beiden reifen Frauen, Mitte vierzig und Mitte fünfzig, würde ich sagen. Beide sind perfekt frisiert und in edle Dessous verpackt. Hatte Colin nicht erwähnt, dass manche Mitglieder ihre Frauen einladen? Auf dem Weg zum Buffet bleibe ich bei Schwester Inge hängen. So steht es auf dem Namensschild, das an ihrem Krankenschwesternkittel angebracht ist. Die Verkleidung ist perfekt, fast könnte sie echt sein. „Was behandelst Du denn hier so, hm?" frage ich, „eher Erektionsstörungen oder Herzinfarkte?" Sie grinst breit. „Erektionsstörungen gab es bei mir noch nie. Das Infarktrisiko ist schon größer. Ich kann Dir auch gern einen Einlauf machen, ich habe eine große Klistierspritze da." „Äh, das ist nicht so mein Ding. Aber danke." Zu ihrer großen Überraschung drücke ich ihr einen der verzierten kleinen Holzwürfel in die Hand, die hier als ...
    „Geschenke" gelten und am Ende gegen Geld getauscht werden. Die Taschen meines Bademantels sind voll davon. Bevor sie ihre Verblüffung äußern kann, bin ich schon weiter in Richtung kulinarischer Genüsse. Vor mir steht am Buffet ein knackiger junger Armor, offenbar einer der Gäste. Ich frage mich, wie es wohl ist, wenn man auf Armors Pfeil hofft und stattdessen von diesem Rammbock getroffen wird, den er offen zwischen seinen Beinen schlenkert. Hinter mir steht James Dean, oder anders gesagt, ein Mitglied mit weißem Bademantel und einer James-Dean-Pappmaske. „Und? Wissen Sie, was Sie hier tun?" frage ich den Rebell ohne Grund. Er schüttelt die Pappmaske. „Ich bin zum ersten Mal dabei." „Oh, ein neues Mitglied?" „Äh, nicht ganz, ich bin auf Empfehlung hin eingeladen worden. Eine einmalige Ausnahme, sozusagen." Ich bin überrascht. Noch eine Ausnahme? Colin, Du aufgeblasener Möchtegern-Brite! Warum machst Du bei mir so ein Theater, und dann kommen noch weitere Nicht-Mitglieder herein? Ich strecke ihm die Hand hin. „Westminster." „Elsie." Er nimmt meine Hand. „Elsie?" Ich kann es nicht glauben. Habe mich wohl auch verhört, er korrigiert: „Nein. L. C. Soll cool klingen. Steht für London City." „Aha." Colins Humor bei der Namensvergabe entzieht sich mir. Mein Teller ist voll, das Weinglas ebenfalls, ich suche mir einen freien Stehtisch. Während ich esse, kommen zwei junge Frauen zu mir an den Tisch. „Donna" und „Blacky" laut ihren Namensschildern. „Blacky, sitz!" sagt Donna streng und ...
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