1. Vor Allem Anderen


    Datum: 01.04.2018, Kategorien: Berühmtheiten,

    Falsches tat. „Was darfs sein, Kleines?“ fragte eine ruppige Stimme. Janeways Augen brauchten einen Moment um sich auf das gedämpfte Licht einzustellen, dass beständig von Violett auf Orange umsprang, daher sah sie nicht sofort dass es sich bei der Barkeeperin um eine Klingonin handelte. Die Frau maß wenigstens zwei Meter, was sie durchaus dazu berechtigte Kathryn mit „Kleines“ anzureden. Die Klingonin präsentierte ihre scharfen Zähne in einem gierigen Lächeln. Man konnte sie durchaus eine Schönheit nennen, auf eine wilde amazonische Art. Dieselbe Anmut, die man einem reißenden Wildbach oder einem bengalischen Tiger zugestand. Wunderschön, aber sehr schnell tödlich. Von ihrem wilden Gesicht ging eine eigentümliche Anziehung aus, die man am ehesten mit einem näherkommenden Raubtier vergleichen konnte. Hinter ihren tief ausgeprägten Stirnfurchen spross ein schwarzer, welliger Haarschopf, der ihr bis zu den Hüften reichte und wie ein wogender Umhang jeder ihrer Bewegungen folgte. Hinzu kam ihr Kleid, ein langes fließendes Gewebe; das sie wie einen Mantel trug der gut zwei Handbreit ihrer Vorderseite unverhüllt ließ. Nur äußerst knapp bedeckte der Stoff die spitz darunter hervor stechenden Nippel, und ließ die inneren Wölbungen der muskulösen Brüste vollständig bloß. Auf der bräunlichen Haut glänzten Bäche aus Schweiß, die einen verführerisch herben Geruch verströmten. Um die Hüften schlang sich ein schwerer Gürtel aus Eisenbeschlägen, und nur seine Breite verhinderte dass man ...
    einen Blick auf das Intimste der Klingonin erhaschte. „Wohin bin ich hier nur geraten?“ fragte Janeway sich in Gedanken, während der hintergründige Rhythmus der Musik tiefer und tiefer in ihren Körper drang. „Hey Menschlein!“ lachte die Barkeeperin laut „Was du trinken willst hab ich gefragt.“ „Kaffee“ antwortete Kathryn aus reinem Reflex. Von allen Dingen, die man an einem Ort wie diesem bekommen konnte, schien Kaffee noch vergleichsweise harmlos zu sein. „Kaffee?“ Für einen Moment glotzte die Klingonin ungläubig. „Ah, verstehe. Willst wohl sicherstellen, dass du dabei auch wach bleibst. Aber tu dir was Gutes, nimm einen von Tante Grelka s Spezialen. Wird dir gut tun, du sitzt da als würd dir gleich was platzen.“ „Ich denke wirklich nicht...“ „Na siehst du!“ unterbrach Grelka die Kommandantin fröhlich „Wußt ichs doch gleich.“ Sie bellte dem Replikator einige klingonische Worte entgegen, und in dem Fach nahm unter tanzendem Glänzen ein hoher Kelch Gestalt an. Weißer Nebel blubberte daraus hervor, dick wie verdunstendes Trockeneis. Mit einem hohen Singen landete das Glas vor Janeway auf den Tresen. Der Nebel legte sich schwer über das synthetische Holz, und Kathryn spürte tatsächlich Kaffeearoma in ihre Nase steigen. Mit aller Toleranz derer sie fähig war, griff sie nach dem hohen Becher. Das Glas war eisig kalt. “Wozu bin ich sonst Forscherin geworden?“ dachte sie, während der Dunst langsam unter ihrem Atem zurück wich, und eine ölig schwarze Flüssigkeit sich ihren Lippen ...
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