1. Ich bin nicht Mary


    Datum: 13.03.2018, Kategorien: Sonstige,

    Kundin sondern betrachtete, dann wäre es dieser. "Kein Problem, dann ist es eben Zucker", antwortet er. Sie stellt den Kaffee vor ihn hin, zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich neben ihn. "OK, fangen wir an." Sie schlägt eines der Magazine auf. "Das ist unser Kerngeschäft. Die Auflage ist gut 40'000 und steigend, zweimonatliche Ausgaben, also sechs im Jahr." Sie fährt weiter und deutet auf ein einzelnes Blatt Papier mit den wichtigsten Zahlen zum Magazin und seinen Lesern, zeigt ihm die Webseite, die Bücher welche der Kleinverlag in den letzten Jahren herausgegeben hat. "Die sind Bestseller", sagt sie nicht ohne Stolz. "Von dem hier wurden bereits 10'000 Exemplare verkauft." Für einen Moment ist sie versucht zu erwähnen, dass das Buch ihre Idee war, ist aber dann doch zu bescheiden und lässt es bleiben. "Und jetzt hat mein Boss beschlossen, dass wir ein komplett neues Design brauchen. Ein zeitgemässes, aber ohne unsere Leser zu erschrecken". Finn hat aufmerksam zugehört, einerseits weil er den Klang ihrer Stimme mag, andererseits weil das ein schöner Auftrag ist. Für so einen kann man sich als Einmann-Unternehmen nicht jeden Tag bewerben. Reich wird er damit wohl nicht, das wird klar wenn er sich im Büro umschaut und die billigen Möbel und das abgewetzte Sofa neben der Kaffeemaschine betrachtet. Aber dafür ist der Job interessant und er muss sich für einmal nicht mit Männern in Anzügen und Frauen in Deux-pièces herumschlagen. Sondern eben mit einer unkomplizierten, ...
    hübschen Frau welche wunderbar nach Mädchen und Seife riecht, wie er feststellen konnte. "Ihr wollt also ein neues Gesicht, ein frisches Corporate Design"? "Ja, genau. Vor allem das Magazin. Wie ich bereits erwähnt habe ist es ... es ist wir. Das Herz des Verlags. Die Website muss vor allem benutzerfreundlich sein. Schön designt kommt an zweiter Stelle. Allerdings sieht das mein Chef anders als ich." "Aber dein Boss ist nicht hier." "Nein, aber er wird hier sein wenn wir die Bewerbung anschauen und er wird dreinreden, wenn es um die Entwürfe und die Details geht. Mir wär's lieber, es wäre nicht so", kichert sie und rollt die Augen. "Er ist manchmal etwas kompliziert. Aber eben, er ist der Boss. Oh, bevor ich es vergesse, die Bücher bleiben wie sie sind. Kein Redesign. Wir wollen dass die Kunden die neuen Bücher wiedererkennen." "Wird es weitere geben"? fragt Finn und blättert eines der Bücher durch und betrachtet es aufmerksam. "Ja, wir geben mindestens eine pro Jahr heraus." "Cool. Ich würde das Design auch nicht ändern. Wer immer es gestaltet hat, hat einen perfekten Job gemacht." "Yup, das denke ich auch. OK ... hier ist alles, inklusive den Fakten für die Offerte. Wir brauchen die und einen ersten Draft in zwei Wochen, am Dienstag. Entscheiden werden wir innerhalb einer Woche. Und falls du Fragen hast, kannst du jederzeit anrufen." Marianthi pausiert, lächelt ihn an und ergänzt: "Naja, fast jederzeit." Sie legt ihre Karte auf den Stapel Unterlagen. Finn packt alles zusammen, ...
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