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Ich bin nicht Mary
Datum: 13.03.2018, Kategorien: Sonstige,
Ich bin nicht Mary Die Gegend um den Escher-Wyss-Platz und die Hardstrasse in Zürich West um vier Uhr dreissig an einem Samstag Morgen sind kein guter Ort für eine junge, hüsche Frau ohne Begleitung. Zu viele junge Männer mit zuviel Testosteron, Alkohol und illegalen Betäubungsmittel im Blutkreislauf hängen auf den Parkplätzen rum oder drehen in ihren gepimpten Karren Runden. Saufen, johlen, dealen, ab und zu auch Prügeleien oder Schlimmeres sind hier die Regel. Die Idioten in ihren tiefer gelegten 200-Pferdestärken-Karren mit den abgedunkelten Scheiben und den Soundanlagen welche AC/DC vor Neid erblassen liessen, Abfall auf den Strassen und Trottoirs, der Gestank von Urin und Kotze unter der Brücke und in den dunklen Ecken machen die Gegend zu einer eigentlichen no-go-area für Singlefrauen. Es dauert immer noch knapp zwei Stunden, bis das erste Tram fährt, alle Taxis sind besetzt mit Partyvolk aus den umliegenden Clubs welche die Fabriken in diesem Quartier ersetzt haben oder vom Jazzlokal in der ehemaligen Schiffsmotorenfabrik, in welcher auch die zweite Bühne des Schauspielhauses untergebracht ist. Nein, das ist die falsche Umgebung für eine junge, hübsche Frau in sexy Kleidern. Mary weiss das. Vielleicht geht sie deshalb so schnell, das Staccato ihrer Absätze auf dem Asphalt wie ein Metronom auf Speed, während sie sich durch die Trauben von Menschen bewegt, anscheinend ohne Notiz von ihrer Umgebung zu nehmen und immer wieder mal um einen Kerl herumkurvend, welcher sich ...