1. Der Duft Des Holzes


    Datum: 10.03.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Chapter 1 Hat jemand eine Ahnung, wie schwierig es ist, ein vernünftiges Studium abzuliefern, wenn im Hintergrund ein Vater steht, der bei jeder Gelegenheit anklingen lässt, dass er stolz auf seine Tochter ist, aber sein Betrieb doch eigentlich viel mehr Zukunft hätte als das seltsame Zeug auf der Uni? Bis ich vor drei Jahren anfing, mein berufliches Heil in Marktforschung und Unternehmensanalysen zu suchen, hoffte mein alter Herr noch immer, dass ich mich für ein Studium der Holztechnik entscheiden würde... Eigentlich hätte ich also schon misstrauisch werden sollen, als mein Dad kurz vor den Semesterferien plötzlich von Arbeit schier überrannt wurde und unbedingt meine Hilfe brauchte. OK, als liebende Tochter kenne ich meine Pflichten und statt meiner Freundin in Starnberg einen ausgedehnten Besuch abzustatten, nehme ich meine Klamotten und ziehe wieder für ein paar Wochen zuhause ein. Als ich mit meinem ganzen Stolz, einem ungefähr 10 Jahre alten, schrottigen dunkelblauem Golf-Cabrio (Blaubeerkörbchen, lästert meine beste Freundin...) auf den Firmenparkplatz meiner Eltern fahre, fühle ich mich sofort wieder in die Vergangenheit versetzt. Dieser Geruch der Hölzer, die in der Halle hinter der Schreinerei meines Vaters lagern, hat für mich etwas ganz Besonderes. Auch wenn ich meinen Dad zur Verzweiflung gebracht habe, wenn ich als Kind zwischen den Maschinen rumgelaufen bin, fand ich das immer total klasse. Natürlich habe ich die üblichen Unfälle gebaut und verursacht: ...
    Vom Holzstapel gefallen, ein schon perfekt zugeschnittenes Stück Edelholz zu Kleinholz verarbeitet, die Leute von der Arbeit abgehalten, usw. Mit fliegenden Fahnen kommen zwei Deerhounds um die Ecke gestürmt und rennen mich fast um. Die beiden großen silbergrauen Hunde sind lammfromm, aber im freudigen Doppelpack eine echte Überdosis... jedes Mal dasselbe witzige Theater! Mein Dad kommt strahlend hinterher und belegt mich sofort mit Beschlag: „Schön, dass du da bist, mir ist da eben mein Rechner abgestürzt, als ich ins Internet wollte..." Kurz und schmerzlos, wie immer. Am nächsten Tag hat sich schon wieder alles eingespielt, ich stolpere ständig über einen der zwei Hunde und pendele zwischen Schreinerei und Büro. Ausnahmsweise hat mein alter Herr auch nicht übertrieben: Es gibt tierisch viel zu tun - die Hälfte der Leute ist ständig unterwegs auf Montage - die Hektik ist alles außer langweilig. Abends tigere ich meistens mit den beiden grauen Riesen durch die Halle, genieße den Duft der Hölzer und schließe ab. Verrückt oder? Manchmal nehme ich mir sogar ein Buch mit und verziehe mich auf einen der Holzstapel... Tja, unsere Familie war wohl schon immer etwas seltsam. Als ich um kurz vor acht abends die Halle abschließen will, stürmen plötzlich die beiden Deers an mir vorbei und veranstalten einen Riesenradau am Tor. Als ich die zwei wieder unter Kontrolle habe, wird das Tor vorsichtig von außen einen spaltbreit geöffnet und ein hellbrauner Lockenkopf erscheint im Spalt. ...
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