1. Der Witwer Teil 01


    Datum: 04.03.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Zander, was für Blumen liebt Ihre Frau?" „Blumen? Kommt gar nicht in Frage", redete Zander los wie ein Wasserfall. „Sie bringen nichts mit außer sich selbst. Das heißt, wenn Sie sich unbedingt als Kavalier zeigen wollen: sie bevorzugt Weinbrandbohnen, am liebsten mit Eierlikör oder Zwetschgenwasser. Bis dann um eins im Restaurant." Ich hatte ein merkwürdiges Gefühl im Magen. Zanders Bemerkung über die Vorliebe seiner Frau klang sehr zweideutig. Doktor Zander wusste, unter welchen Umständen seine Frau und ich uns kennen gelernt hatten. Er ahnte zumindest, welche Folgen das gehabt hatte. Das Ereignis war für Zander erst der Anlass gewesen, mich einzuladen. Im Betrieb wusste niemand, dass die hübsche, vollbusige Chefsekretärin Evelyne Fritsch in Wahrheit Zanders Frau war. Ich wusste es auch erst, seit wir kürzlich zufällig längere Zeit im Fahrstuhl eingesperrt gewesen waren. Bei dieser Gelegenheit hatten wir gleich hemmungslos gevögelt. Evelyne faszinierte die Männer. Ich war darauf und dran gewesen, mich bis über beide Ohren in sie zu verlieben. Und das genau war die Misere. Sie hatte mir zu verstehen gegeben, dass sie mich liebe. Trotzdem sei sie um keinen Preis der Welt bereit, sich scheiden zu lassen. Ich musste sie als Geliebte akzeptieren. Verworrener ging es nicht mehr! Ich besaß andere Ansichten über Moral. Vor allen Dingen störte mich, dass Evelynes Mann ausgerechnet mein Chef war. Das war für mich ein unlösbares Problem. War das alles nicht Grund genug, verwirrt zu ...
    sein? Die Einladung Zanders lag mir auf dem Magen. Hätte ich mich nur in sie verliebt, würde die Einladung auf ein unmissverständliches Wort zwischen Männern hinauslaufen: Alfons Burgmüller, lass die Finger von meiner Frau! Dr. Zander hatte aber erfahren, dass ich seiner Frau meinen Stammbaum zwischen die Schamlippen gejubelt hatte. Wahrscheinlich wusste er auch, dass Evelyne ihre helle Freude daran gehabt hatte. Mich plagten Gewissensbisse: Wäre ich der gehörnte Ehemann, würde ich Konsequenzen ziehen. Damit rechnete ich auch seitens Dr. Zanders. Der würde seinem ersten Designer in einem Gespräch nahe legen, sich einen anderen Job zu suchen. Und ich sagte mir: Ein Feigling, wollte ich dem Unvermeidlichen ausweichen. Womöglich vermittelte sogar Zander mir einen neuen Job? Ich hielt ihn für so hinterhältig, dass er mir anbot, den führenden Posten einer Auslandsabteilung seines Werkes zu übernehmen: Südafrika, Kalkutta, Japan oder Buenos Aires. Schließlich war ich ungebunden. Um halb eins stieg ich missmutig in mein Auto. Zum Glück lenkte mich der geisttötende Landregen ab. Den Kummer hatte ich mir selbst eingebrockt. Meine Laune war wie das Wetter -------. Das First-class-Hotel „Graf Yosta" lag außerhalb der Stadt. Ich betrat das Restaurant wenige Minuten nach eins. Dr. Zander und seine Frau saßen an einem Tisch am Fenster. Sie rauchten und taten gelangweilt. Der graumelierte Fünfundfünfzijährige erhob sich sofort und reichte mir die Hand. Er verkörperte den typischen agilen ...
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