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London Calling 06
Datum: 24.02.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,
echtes Feuer loderte. Sie hatte sich von der Tankstelle Pressholzrollen besorgt, also so etwas ähnliches wie Spanplatten, die Baumstammform hatten und eben genau für die illegal betriebenen Kamine vorgesehen waren. Eigentlich war das Heizen mit Kohlen oder Holz nämlich aufgrund der Abgasentwicklung seit Anfang des Jahrhunderts verboten, aber einige wenige hielten sich nicht daran. Wir tranken Tee und chatteten, bevor ich mich verabschiedete, während sie sich in der Küche im Erdgeschoss noch einen weiteren Tee zubereitete und mit ihren Mitbewohnern redete. Den Ablauf nach meinem Abgang erzählte sie mir am nächsten Tag wie folgt: Als sie wieder nach oben in ihr Zimmer kam, stand das schon in Flammen. Eines der runden Holzstücke war aus dem Kamin gefallen, der kein Schutzgitter hatte und dabei sogleich eines ihrer vielen Tücher in Brand gesteckt. Sie versuchte noch schnell einen Eimer Wasser aus der Küche zu holen, ließ ihre Mitbewohner aber schon prophylaktisch die Feuerwehr rufen. So schnell, wie sich das Feuer ausbreitete, hatte sie auch keine echte Chance. Die Feuerwehr war erstaunlich schnell da. Sie machten ihr nicht einmal direkt Vorwürfe, aber einer der Feuerwehrleute, die nach den Löscharbeiten die Brandstelle räumten, stellte ihr demonstrativ mit vorwurfsvollem Blick ihre Gasflasche vor die Füße. Sie hatte irrsinniges Glück gehabt, dass sich das Feuer zunächst vom Fenster weg ausgebreitet hatte. Auch bei ihren Rausräum-Aktionen vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatte ... sie an die Gasflasche überhaupt nicht mehr gedacht. Darauf beschränkte sich ihr Glück dann aber auch, denn ein Großteil ihrer Papiere und Zeichnungen war der Geschichte zum Opfer gefallen, einiges an Kleidung noch dazu. Ärgerlich war vor allem der Verlust ihrer Papiere, ihre Personalpapiere konnte sie über die Botschaft neu beantragen, ihren Führerschein würde sie in Italien unter hohen Kosten und mit langer Wartezeit neu ausstellen lassen müssen. Ihr Zimmer war unbewohnbar. Die Co-Op versprach ihr zwar, sich sobald sie konnten um ein Ausweichzimmer und die nun erneut notwendige Renovierung zu bemühen, aber davon hatte sie natürlich in diesem Moment noch gar nichts. Selbstverständlich bot ich ihr an, erst einmal wieder bei mir zu wohnen. Wir schleppten ihre Siebensachen in mehren Schüben in meine Wohnung. Alles roch nach Rauch und Desaster. *** Wir reinigten ihr mitgebrachtes Bücherregal und die Platte ihrer Werkbank von dem darauf befindlichen Ruß und sie verbrachte den ganzen nächsten Tag in der Laundrette, einem Münzwaschsalon in der Nähe, um den Gestank aus ihren Klamotten zu bekommen. Wir bauten ihr ein kleines Eckchen neben meinem Bett auf, denn es war schon klar, dass sie für längere Zeit bei mir bleiben würde. Ich hatte zwar schon die eine oder andere Befürchtung, aber im Grunde war ich richtig glücklich darüber, sie wieder um mich zu haben. Die Tatsache, dass sie in einer Beziehung steckte, schien dann ja auch alle Fronten ein für allemal geklärt zu haben. Wir genossen ...