1. Mirror, Mirror Pt. 03


    Datum: 30.10.2016, Kategorien: BDSM,

    den liebsten Menschen, den er kannte, nur wegen seiner eigenen Angst und einer unglücklichen Reaktion des Anderen verlassen, gedemütigt, verletzt und beleidigt. Und alles nur weil er sich nicht getraut hatte, ihr die Wahrheit zu sagen. Und nun war sie aus seinem Leben verschwunden. Er war ganz allein. Die Tränen liefen Michael in den Mund und er fühlte sich hilflos, als er auf dem Boden kauerte und sich selbst bemitleidete und verfluchte. Nach einiger Zeit, als er seine Emotionen so weit kontrollieren konnte, um wieder einigermaßen klare Gedanken zu fassen, wollte er nur noch eins. Sich entschuldigen. Ihr sagen, wie Leid ihm das alles tun würde. Und wenn sie ihm die Chance gäbe, zu sprechen und zu erklären, dann würde er die ganze Wahrheit sagen. Gestehen und so vielleicht etwas von der Verletzung wieder gut machen und Vergebung, die er nicht verdient hatte, erhalten. Hastig wählte er ihre Nummer und als er nur noch auf die grüne Taste drücken musste, um sie zu erreichen, stoppte er. Ihm war etwas eingefallen. ‚Wie sollte er beweisen, was er sagte?' Seine Geschichte würde so unglaublich klingen, dass er schon größtes Glück hätte, wenn sie ihm soweit glauben würde, um Beweise zu verlangen. Und er hatte keine mehr. Er hatte den Spiegel und die Kerzen weggeworfen. „Nicht mal einen blöden Kassenbon habe ich bekommen", sagte er laut mit verächtlicher und verzweifelter Stimme. Er hatte sie weggestoßen und sich auch noch gleich alle Möglichkeit zur Entschuldigung genommen. Er hatte ...
    wirklich ganze Arbeit geleistet. Fünf Minuten hockte er tatenlos auf dem Boden seiner Wohnung, das Handy ruhte nach wie vor in seiner Hand und er überlegte, was er tun könnte. Schließlich ließ er trotzdem wählen. Gebannt wartete er, während sich die Verbindung aufbaute und konnte die Spannung fast nicht ertragen. „Ja?" Das war ihre Stimme. Sie klang sichtlich gezeichnet und hatte einen Unterton tiefer Trauer. Jetzt musste er etwas sagen, die richtigen Worte finden, damit sie nicht gleich auflegen würde. „Julia. Bitte, hör mir zu, hier ist Michael ..." Die Leitung war tot. Sie hatte sie gekappt, als er seinen Namen gesagt hatte. Fassungslos starrte er auf sein Handy und auf den Schriftzug „Verbindung beendet." Da ihm nichts besseres einfiel, wählte er erneut und wartete. Schließlich hörte er ihre Stimme, aber wurde bitterlich enttäuscht: „Hi, das ist die Mailbox von Julia. Ich bin wohl gerade nicht erreichbar, bitte hinterlasst mir eine Nachricht." Sie klang so fröhlich, fast wie in den ersten Tagen in Trier. ‚Und was jetzt', dachte er dann. Er war ratlos, aber der Schmerz brannte höllisch in seiner Brust ... „Frauen und Schmerz sind eine gefährliche, wenn auch nicht seltene Kombination. Wollen sie noch Einen?", fragte der Barkeeper seiner Stammkneipe, in der er sich zurückgezogen hatte, um etwas zu trinken und sich zu beschäftigen. Da es noch recht früh am Tag war, hatte die Kneipe fast keine Kundschaft. Nur zwei Handwerker, die wohl Mittag machten, saßen in der hinteren Ecke ...
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