1. Ein prickelndes Feuerwerk


    Datum: 18.02.2018, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus,

    Ich liebe diese alten Cafés - das ständige Kommen und Gehen, die Cliquen, das Getuschel und Geklapper. Ich war an diesem verregneten Dienstagmorgen in der Stadt unterwegs und durfte mir die Zeit bis zum nächsten Geschäftstermin am Nachmittag vertreiben. Das Café war ziemlich gut besucht. Ich organisierte mir also eine Ausgabe der Zeit und hatte schon den Geruch eines Latte Machiato in der Nase. Es gab keine freien Tische mehr, also hielt ich Ausschau nach einer Sitzgelegenheit an einem teilweise besetzten Tisch. Der einsame Typ mit Drei-Tage-Bart dort sah sehr ungepflegt aus. Ich interessiere mich für viele Typen von Menschen aber ich hatte weder Lust auf sinnloses Gerede noch mochte ich üble Körpergerüche kosten. An den meisten Tischen wurde intensiv geplaudert, was mich von meiner Lektüre abgehalten hätte. Das war also auch keine Option. Drüben am bodentiefen Fenster zur Straße sah ich eine Möglichkeit, meine Pläne umzusetzen. Das verwuschelte Etwas dort war in Bücher und Papierkram vertieft. Das war ungefährlich, ich kenne diese Studenten-Typen: stecken mit Haut und Haar in den Büchern, meist ist die Haut blass und ein wenig aufgedunsen. Sie gehen selten an die Luft, sind immer fleißig. Oft kann man eine gepflegte Unterhaltung führen, denn sie sind intelligent und belesen. Ihr Herz brennt für ihre Sache. Es kann äußerst spannend sein, das herauszufinden. Ich ging also hin und fragte, ob ich mich dazu setzen dürfe. Als Antwort erhielt ich eine mit den Händen erzeugte ...
    zustimmende Geste und ein etwas Genuscheltes, das ich als "klar, setze dich doch" deutete. Kein Blickkontakt, kein Lächeln, einfach keine Zeit! Nachdem ich Platz genommen und mein duftendes Heißgetränk erhalten hatte, fing ich an, die Pause zu genießen und mich in die Zeitung zu vertiefen. So verging wohl einige Zeit, als es um mich herum plötzlich gleißend hell wurde. Die Sonne brach auf einmal durch die Regenwolken und schien durch das große Fenster ins Café. Ich unterbrach meine Lektüre. Mit dem Licht kam sofort das Leben, so schien es mir jedenfalls. Auch mein Gegenüber regte sich und legte den Kopf nach hinten. Jetzt konnte ich das Gesicht sehen. Die elegant geschwungenen Augenbrauen der jungen Frau waren scharf gezeichnet, das Gesicht schön geschnitten, die Haut samtweich, ohne Makel, mit mit eher dunklem Teint. Sie wirkte sehr natürlich und feminin. Die zerzausten, fast schwarzen Haare fielen weit über ihre Schulter in leichten Locken. Mit noch immer geschlossenen Augen genoss sie jetzt die unerwartete Wärme in ihrem Gesicht. Ich konnte ihre Sehnsucht nach der wohligen Wärme regelrecht spüren. "Nach drei Tagen Dauerregen endlich mal wieder die Sonne!", seufzte sie. Tief in meinen Gedanken versunken, hatte ich gar nicht bemerkt, dass ich sie die ganze Zeit angestarrt hatte. Jetzt strahlte sie mich mit ihren hellen Augen an, worauf mir sofort eine angenehm warme Welle durch den Körper fuhr. "Das ist es doch, was dir gerade im Kopf herumgeht". Wieso duzte sie mich eigentlich? ...
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