-
Essen auf Rädern
Datum: 12.02.2018, Kategorien: Reif,
Essen auf Rädern Schon bald nach Aufnahme meines Studiums musste ich feststellen, dass mit dem wenigen BaföG kein Staat zu machen war. Zwar reichte es aus, den Platz im Studentenheim zu bezahlen und für den täglichen Lebensunterhalt aufzukommen. Doch für die notwendigen Bücher, einen neuen Laptop und vor allem für den Unterhalt meines alten Fiat Uno war das monatliche Budget viel zu eng. An lockeres Studentenleben mit Party- und Kneipenbesuchen war ohnehin nicht zu denken. Deshalb habe ich mich recht bald nach einer Nebenjob umgesehen. Es sollte vor allem eine Tätigkeit sein, die mir genügend Zeit zum Studium beließ. Denn ich war dringend darauf angewiesen, auf keinen Fall die Regelstudienzeiten zu überziehen. So habe ich mich zunächst in der Gastronomie als Zapfer in einer Kneipe versucht. Auch Pizzabote war nicht mein Ding, weil die Arbeitszeit sich immer bis weit in die Abendstunden ausdehnte und ich deshalb manche frühe Vorlesung versäumte. In einem Telefongespräch hat meine Mutter beiläufig angemerkt, ich solle doch mal bei einem karitativen Träger nachfragen. Schließlich hätte ich dort meinen Zivildienst absolviert. So kam es, dass ich an den beiden Wochenendtagen Essen auf Rädern ausfuhr. Das Salär war nicht gerade üppig. Aber mit Trinkgeld kam dann doch jeden Monat eine erkleckliche Summe zusammen. Und in den Semesterferien hatte ich die Möglichkeit, auch über die Woche noch Geld zu verdienen. Nun war ich zwar finanziell abgesichert. Aber an große Freizeitaktivitäten ...