1. Drakan: Rynn's First Adventure 02


    Datum: 10.02.2018, Kategorien: Berühmtheiten,

    marschierte gleichmütig in die Mitte des Platzes. Rynn erkannte, worauf er anspielte. Sie ließ sich einfach von ihm treiben, ähnlich einem Beutetier, das vor dem Jäger flüchtete. Sie musste den Spieß umdrehen, sofort. Mit einem wilden Schrei stürzte sie sich auf ihn und entfesselte eine Serie von wütenden Hieben auf seinen Oberkörper. Ihr Klingenmeister ließ sich von ihrem rasch ausgeführten Vorgehen nicht aus der Ruhe bringen. Behände wich er ihrem herab zischenden Stahl aus und lenkte ihren abschließenden Schlag kräftig nach links weg, wodurch sie an ihm vorbeitaumelte und ihr fast das Schwert aus der Hand geprellt wurde. Sie spürte einen Klaps auf ihrem Hintern und gleich darauf dröhnte das Lachen Ehrens über den Hof. "Welch Trauerspiel, Mädchen, du lebst gefährlich. Blinde Raserei hat noch niemanden geholfen außer vielleicht den Barbaren hoch im eisigen Norden! Doch du bist keine Barbarin aus den Gestaden des Raben oder? Aber was beschwere ich mich, mach nur weiter so, die flache Seite meine Klinge wird dich heute noch an lieblicheren Stellen kosen wie mir scheint." Zornig ruckte sie zu ihm herum, dass der Zopf ihres Haares ihr ungezähmt um die Schultern hüpfte. "Ja, lach du nur, denn es wird dir noch gründlich vergehen! Deine Trägheit ist Beweis genug für mich, dass du in dieser Auseinandersetzung früher oder später den Kürzeren ziehen wirst!", fauchte sie und korrigierte ihre Körperhaltung, die er ein wenig durcheinandergebracht hatte. "Hohle Worte, meine junge ...
    Schülerin", sagte er ruhig und winkte sie mit der freien Hand lockend zu sich. "Das ist keine Trägheit, ich bewege mich nur so viel wie ich muss. Mehr ist auch gar nicht notwendig, du strauchelst auch ohne meine Angriffe durch den Sand." Diese Beleidigung konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. Ihr erhitztes Blut forderte Genugtuung. Dieses Mal rannte sie auf ihn zu um einen beidhändig geführten Schlag von unten führen zu wollen, aber in Wahrheit war dies nur eine Finte. Bevor sie den angedeuteten Hieb bewerkstelligte, wirbelte sie herum, schwang die Klinge um ihren Leib, veränderte so den Aufschlagswinkel der Waffe und ließ sie nach vorne zucken. Aber Ehren wäre dem Titel des Klingenmeisters nicht gerecht geworden, wüsste er nicht von derartigen Täuschungen und Manövern. Auch er köderte sie, tat so als glaube er ihrem niedrig angesetzten Streich. Erst im letzten Augenblick handelte er und entblößte sein falsches Spiel, riss sein Schwert hoch, schmetterte ihre Waffe in gefahrlose Bahn und umpackte ihre schmale Taille. Rynn schrie zürnend auf ob ihres gescheiterten Angriffs, wurde dann aber fest an die muskelöse Brust ihres Meisters gedrückt, dessen Lippen sich auf ihren Mund pressten, ihren Schrei abquetschten und seiner Zunge Einlass gewährten. In ihr kochte die Wut Ehren nicht einmal überrumpelt oder überflügelt zu haben und nun stahl er sich auch noch einen Kuss von ihren Lippen, dieser unverschämte Kerl! Dies war selbstredend nicht das erste Mal, sie waren seit einem Winter weit ...
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