1. Die Schwimmerin


    Datum: 08.02.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ins Wasser gleiten. Das Gefühl war herrlich, ihre Haut war aufgeheizt von der Sonne und wurde nun vom kalten Wasser umspült, ihr Herz schlug wie rasend in ihrer Brust und der Schock raubte ihr beinahe den Atem. Trotzdem, oder auch vielleicht gerade deshalb, hatte sie sich schon den ganzen Tag auf diesen Moment gefreut. Langsam entspannte sie sich und mit jeden Schwimmzug passte sich ihr Körper weiter den neuen Gegebenheiten an. Pat war ist eine gute Schwimmerin, wann immer es möglich war vollzog sie dieses abendliche Ritual und schwamm dann meist Tausend Meter, zwanzig Bahnen, nach denen sie sich wieder fit fühlte, die Mühen und Lasten des Arbeitstages lagen dann Eintausend Meter weit hinter ihr, weit genug entfernt wie sie meinte, um entspannt den Abend zu genießen. Pat hatte mit ruhigen, gleichmäßigen Schwimmzügen ihre Bahnen gezogen. Sie verließ das Becken, duschte eiskalt und trocknete sich auf dem Weg zu ihrem Spind ab. Noch heißer als zuvor brannten die Betonplatten unter ihren vom Wasser gekühlten Fußsohlen. Die Luft flimmerte über den aufgeheizten Wegen. Pat schloss ihren Spind auf und als sie ihre Kleider herausnahm, packte sie diese kurzentschlossen in ihre Tasche. Sie zog sich nicht um, sondern wollte wie sie war den kurzen Weg nach Hause gehen. Lediglich die Schuhe zog sie an und machte sich auf den Heimweg. Es waren, wie bereits gesagt, nur wenige Gehminuten. Pat lebte in einem Stadtteil, der größtenteils aus Mietshäusern bestand, die alle aus den letzten Jahren ...
    des vorletzten Jahrhunderts stammten. Sie liebte diesen Stadtteil, die Straßen waren breit und der Gehweg durch dichte Reihen alter Bäume von der Fahrbahn getrennt. Die Bäume waren so groß, dass sie im Sommer ein Dach über die Strasse spannten. Die Häuser waren zwar alt und hatten dementsprechend keinen Komfort wie Aufzüge, aber dafür waren die Räume groß und hell. Sie betrat das Haus, in dem sie nun schon einige Jahre lebte, durch ein Portal aus kunstvoll behauenem Sandstein, sie musste sich dabei gegen die schwere, eichene Türe stemmen, um sie aufzubekommen. Als diese hinter ihr ins Schloss fiel, umfing sie ein dämmriges Licht, das in allen Regenbogenfarben schimmerte, die Fenster des Treppenhauses hatten alle farbige Fenstereinsätze in Formen und Figuren des Jugendstiels, die jetzt durch das intensive Sonnenlicht zum Leuchten gebracht wurden. Pat ging die breite Holztreppe hinauf zu ihrer Wohnungstür, bei jedem Schritt knarrten die alten, ausgetretenen Stufen unter ihrem Schritt. In diesen Häusern blieb nichts verborgen, jeder bekam mit, wenn jemand kam oder ging. Dafür herrschte hier auch nicht die seelenlose Anonymität der modernen Mietskasernen anderer Stadtteile, hier kannte man sich noch. Als Pat ihre Wohnungstüre öffnete, schlug ihr eine abgestandene Luft entgegen, sie hatte morgens alle Fenster geschlossen und die Vorhänge zugezogen, um die Hitze des Tages draußen zu halten, Fensterläden gab es leider nicht. Sie hatte ihre Tasche auf den Stuhl neben der Wohnungstüre ...
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