1. Sand


    Datum: 24.01.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Ding wenigstens zum Essen aus, es raubt mir noch den letzten Nerv. Ich bin nicht hierher gekommen, um den ganzen Tag nur neben dir zu sitzen und dich telefonieren zu sehen. Die werden doch `mal zwei Wochen ohne dich auskommen, schließlich sind das doch alle erwachsene Menschen, sollte man wenigstens annehmen." kam es mit kaum unterdrücktem Zorn vom Nachbartisch. Die Rothaarige hatte offensichtlich ein gehöriges Problem damit, dass ihr Begleiter nichts anderes zu tun hatte, als zu telefonieren. Unbeeindruckt redete er weiter in das verschwindend kleine Handy neuester Bauart und schien mit heftiger Stimme jemanden zurecht zu weisen. Über ein Blatt grünen Salat hinweg sah Karla zum Nachbartisch hinüber und begutachtete den Neuzugang. Der Mann war Anfangs dreißig und hatte die helle Haut aller Neuankömmlinge hier auf der Insel, die sich nicht in einer Sonnenbank vorbereitet hatten. Verstohlen hörte sie zu, wie er anscheinend einen Mitarbeiter zurechtbügelte. „Der hat aber ganz schön Druck im Kessel." sagte sie zu Karsten „Manche werden eben gebraucht in ihrem Laden." Und sie fuhr mit leise mitschwingendem Vorwurf fort „Warum hast du eigentlich kein Telefon mitgenommen? Ich würde mich an deiner Stelle schon fragen, ob zu hause alles in Ordnung ist. Was ist, wenn sie dich brauchen, schließlich bist du nicht irgend ein kleiner Sachbearbeiter?" Karsten ließ die Gabel sinken „Was soll das, dein Vater regelt den Betrieb problemlos ohne mich, außerdem gibt's hier auch Telefon, die ...
    Nummer hat er, ebenso die vom Fax hier. Bis jetzt hat er mich nicht gebraucht und ich mach mir deshalb auch keine Sorgen. Ich bin hier um mir gerade keine zu machen. Das haben wir übrigens so vereinbart, dein Vater und ich, Anrufe nur wenn's nicht anders geht. Ich brauch jedenfalls kein Handy, um mich nicht zu sorgen. Und auch nicht, um meine Umgebung zu nerven und um mich wichtig zu machen." Den letzten Satz sage er mit leiser Stimme, aber trotzdem schien seine Tischnachbarin bemerkt zu haben, dass sie sich über ihren Begleiter unterhielten. Sie sah kurz zu ihnen herüber und taxierte sie aus dem Augenwinkel, dabei trafen sich ihr und Karstens Blick für den Bruchteil einer Sekunde und er hatte das Gefühl, dass sie ihm zustimmte. Karsten hatte seinen Salat beendet und sie gingen beide zum Büfett, um sich den Hauptgang auszusuchen. Bei den Beilagen, der Zufall wollte es so, oder vielleicht war es auch gar kein Zufall, stand er plötzlich neben seiner rothaarigen Tischnachbarin. Sie sah ihn kurz an und er lächelte, was sie schließlich veranlasste, ihn anzusprechen. „Es tut mir leid, dass Richard sie gestört hat, aber er kann ohne dieses verdammte Handy nicht leben. Manchmal glaube ich, es würde ihn umbringen, wenn man es ihm wegnähme. Er glaubt, die Erde hört auf, sich zu drehen, wenn er nicht mehr erreichbar ist. Noch mal, entschuldigen sie bitte, - auch dass ich ihr Gespräch mit angehört habe." Jetzt lächelte sie ihrerseits und sah ihn offen und auch ein wenig hoffnungsvoll an. ...
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