1. Sand


    Datum: 24.01.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Auf der Terrasse hatte sich wieder eine gediegene Dekadenz eingestellt, wie jeden Tag um die Mittagszeit. Die Tische auf der Terrasse beim Büfett hatten sich gefüllt. Die Damen hatten sich herausgeputzt und die Herren trugen ihren Stolz, Begleiter (manche sahen sich auch als ‚Besitzer') dieser Frauen zu sein, mehr oder weniger offen zur Schau. Karsten fand diesen Aufmarsch so grotesk, dass er sich bereits wieder darüber amüsieren konnte. Er fand es einfach lächerlich, wie sich hier alle versuchten zur Schau zu stellen. Karla hatte das Spiel noch nicht durchschaut und spielte fleißig mit. Sie genoss ganz offensichtlich, dass ihre körperlichen Merkmale ihr einen guten Platz in der Spitzengruppe der Spielerinnen sicherten. Jedes Mal, bevor sie zum Essen auf die Restaurantterrasse gingen, verwendete sie mindestens eine halbe Stunde vor dem Spiegel im Schlafzimmer ihres Apartments, um sich zu richten. Dabei bestand ihre hauptsächliche Sorge darin, sich möglichst so anzuziehen, dass sie nicht zu anzüglich erscheinen und trotzdem möglichst viel ihrer weiblichen Reize zu sehen war, als ob diese überhaupt zu übersehen gewesen wären. Von Natur aus war sie ein eher dunkler Typ mit brünettem Haar und einer Haut, die beim geringsten Sonnenstrahl eine warme braune Farbe annahm, die andere Frauen etliche Stunden unter die Sonnenbank verbannt hätte. Zu guter Letzt war sie noch mit überaus üppigen Kurven bedacht, was regelmäßig dazu führte, dass bei ihrem Erscheinen die Augen der ...
    männlichen Tischnachbarn vor Begeisterung größer und die Augen der weiblichen Tischnachbarinnen vor Missgunst und Ärger kleiner wurden. Karsten konnte sich zwar amüsieren ob der Darbietung um ihn herum, doch begann er sich auch langsam zu langweilen. Er war nicht hierher in den Club gekommen, um das selbe Spiel zu spielen, das er tagtäglich im Berufsalltag vorfand. Es schien ihm manchmal, dass sich die Menschen seit der Steinzeit kaum verändert haben konnten. Es galt anscheinend immer noch die archaische Regel, dass nur der etwas galt, der die anderen um sich herum auf möglichst plakative Art und Weise beeindrucken konnte. Er hatte sich hier mehr Ruhe und Entspannung versprochen, bis jetzt jedenfalls hatte er das nur dann gefunden, wenn er alleine war irgendwo auf dem weitläufigen Gelände der Ferienanlage, fern aller Angeber und Aufschneider. Er hatte es nicht nötig, irgend welche Shows zu veranstalten, er war erfolgreicher Geschäftsmann und er versuchte eher, diese Tatsache zu verbergen um seine Ruhe zu haben und sich nicht über langweilige Themen mit denjenigen zu unterhalten, die versuchten, ihn mit Halbwissen zu beeindrucken. Er war nun gerade eine Woche hier, zusammen mit Karla, seiner Freundin und Tochter seines Seniorpartners. Nach Konventionen war er ein wenig zu alt für Karla, was bei seinen knapp 33 Jahren eigentlich die falsche Formulierung war. Trotzdem war Karla 7 Jahre jünger, was sich manchmal in der Tatsache zeigte, dass sie noch nicht so reif war, wie er es sich ...
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