1. Ein heißer Dreh


    Datum: 19.01.2018, Kategorien: Berühmtheiten,

    Als motivierter Schauspieler kann man es sich nicht leisten sich ein Casting entgehen zu lassen. Diesen Satz prägte ich mir schon als kleines Kind ein und jetzt kam er zum Einsatz. Ich lebte in Berlin, also waren durchaus verschiedene Möglichkeiten gegeben. Ich hatte bereits 2-3 Arrangements bei billig produzierten Vorabendserien, die meine Fähigkeiten nicht nur untergruben, sondern für deren Auftritte ich mich sogar teils schämen konnte. Und ich bewarb mich pro Film nicht nur für eine Rolle, sondern für alle, die auch nur im Entferntesten passend waren. Leider wurde ich auch oft abgewiesen, wenn ich mich bei bekannteren Produktionsfirmen bewarb. Ich sei zu jung, zu unerfahren, zu unbekannt. All das musste ich mir ständig anhören. Aber aufhören kam für mich nie infrage. Schließlich erhielt ich eine weitere Rückmeldung, die ich bereits vor Wochen an die RTL Media Gruppe geschickt hatte. Als ich ihn öffnete, zögerte ich bereits. Entweder war es eine Absage, oder ein erneutes Arrangement, das meinen Fähigkeiten nicht entsprach. Ich las den Inhalt und stellte erleichtert fest, dass es sich um eine Zusage handelte. Scheinbar handelte es sich nur um zwei Szenen innerhalb der Serie ‚Gute Zeiten, schlechte Zeiten'. Gut, der Name war mir ein Begriff, meine Freundin sah diese Sendung hin und wieder und ich leistete ihr Gesellschaft. Auch wenn ich mich dabei mehr auf das Abendessen konzentrierte. Ich hatte nicht erwartet, für einen Spielfilm engagiert zu werden, aber das war definitiv ...
    ein Anfang. Ich erzählte meiner Freundin davon, doch leider konnte sie mir keine Gesellschaft leisten. Gut, das wäre auch etwas unprofesionell rübergekommen. Eine Woche darauf war es soweit und ich fuhr zum Studio. Nach der Anmeldung musste ich wie alle anderen im Wartesaal warten. Keiner von uns wusste, um was in den zwei Szenen ging, für den wir vorsprachen. Das war selten so. Aber mit so einem Auftritt konnte man sich ins Gedächtnis der Leute spielen. Nach einer Stunde kamen keine weiteren Bewerber mehr dazu und wir wurden in Dreiergruppen in einen kleinen Raum geführt. Ich war in der vierten Gruppe, insgesamt gab es dreizehn Gruppen. Die Jury, wenn man sie so nennen konnte, bestand aus drei Leuten -- einer Frau und zwei Männern. „Wir werden jetzt gleich zwei von euch aussuchen, die uns danach ihr schauspielerisches Können zeigen können.", meinte der eine Mann. „Die anderen können gleich wieder gehen.". Zunächst erhielten wir eine erdachte Szene, die wir vortragen sollten. Wir gaben unser Bestes und ich hoffte, dass es ausreichend war. Zurück im Wartesaal bekamen alle, die weiter waren, einen Zettel mit dem Text, den wir nachher vorsprechen sollten. Ich las ihn durch. Unten stand die Notiz: „Szene 1: Person A sitzt an einer Bar und spricht Person B an. Szene 2: Person A wird abgewiesen, doch Person B geht ihm hinterher und küsst ihn, um ihren Schwarm eifersüchtig zu machen". Wenig später war ich dran und lieferte eine bühnenreife Show ab. Schließlich gelang es mir, mich ...
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