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Der Schmied
Datum: 26.10.2016, Kategorien: Sonstige,
gewesen war, oder Veit sah in mir etwas anderes als in meinen Brüdern. Er nahm mich sozusagen unter seine Fittiche, konnte aber nicht immer auf mich aufpassen. Er brachte mir alles bei, was ich wissen musste und ich hatte so manches Mal den Eindruck, dass er mehr wusste als Vater. Bevor Vater mit meinem ältesten Bruder in den Ort fuhr, um Geschäfte zu tätigen, war Veit mitgefahren. Er war es eigentlich, der zu der Zeit Vater beibrachte, wie man handelte, wie man sich und seine Wahre auf dem Markt verkaufte. Veit konnte sogar rechnen und schreiben, was nur die wenigsten beherrschten. So kam es, dass er mich oft mitnahm, wenn er die Felder bestellte oder andere Tätigkeiten verrichtete. Diese Zeit war dann die glücklichste in meinem bisherigen Leben, an die ich mich erinnern kann. In den Pausen, die wir machten, brachte er mir das Rechnen und Schreiben bei, wobei mir das Rechnen mehr gefiel. Er meinte, dass wenn ich schon körperlich nicht mithalten konnte, doch wenigstens geistig überlegen sein sollte. Gut, es brachte mir in diesen Zeiten wenig, da in meiner Situation die Faust immer noch mehr bedeutete als die Feder. Aber Veit meinte, dass es nicht schaden könnte. Vielleicht würde es mir einmal helfen. Heute weiß ich, dass ich Veit viel zu verdanken habe. Leider konnte ich ihm niemals dafür danken. Dann kam der Tag, der alles veränderte. Dieser fing eigentlich ganz normal an. Es war im frühen Herbst des Jahres 1016. Die Ernte war noch schlechter gewesen, als sie Jahre zuvor. ...