1. Auf Schlingerkurs in den Hafen


    Datum: 08.01.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    hätte behindern können. Er nannte mich konstant "Fräulein Melanie", ich ihn immer noch "Herrn Knaack", aber unser Umgangston wurde allmählich vertrauter. Einmal fragte er mich, ob ich einen Freund habe. Als ich bejahte, sagte er freundlich: "Das ist schön, Fräulein Melanie, daß Sie nicht allein sind! Stellen Sie ihn mir doch einmal vor! Vielleicht können wir alle zusammen etwas unternehmen." "Und Sie? Sind Sie verheiratet?" "Leider noch nicht!" Ich stellte Peter Herrn Knaack aber nie vor und erzählte auch Peter nichts von meinen Treffen, obwohl -- oder weil -- ich ihn immer noch sehr liebte, aber auch fühlte, daß sich mit Herrn Knaack etwas anbahnte. Eines Tages bei einem Treffen fing Herr Knaack an: "Sie wissen ja, Fräulein Melanie, in vierzehn Tagen kommt der große amerikanische Dirigent nach Hamburg und gibt ein Konzert in der Musikhalle. Meine Firma hat ihm vor kurzem einen Flügel verkauft und den Export und Import nach Amerika abgewickelt. Ich glaube, ich könnte es einrichten, daß wir nach dem Konzert mit ihm sprechen. Würde Sie das interessieren?" Und ob! Ich war Feuer und Flamme! Ich gab ihm spontan einen Kuß auf die Wange und sagte: "Danke, Dieter -- Herr Knaack, meinte ich!" "Bleiben wir doch bei Melanie und Dieter -- ohne Fräulein und Herr -- wenn Sie wollen?" Und so hielten wir es bei unseren nächsten Treffen. Eines davon führte uns zu Hagenbecks Tierpark, wo wir Zeugen wurden, wie zwei Paviane bumsten. "Kommen Sie, das ist nichts für junge Damen!" sagte Dieter ...
    lachend und führte mich zum nächsten Tiergehege. Jetzt war es an der Zeit, meinen Eltern -- aber noch nicht Peter! -- von meiner neuen Bekanntschaft zu erzählen. Meine Mutter meinte nur: "Aber du mußt doch lernen, mein Kind!" Mein Vater aber bat "seine große Tochter" freundlich in sein Zimmer und ließ sich in aller Ruhe mit vielen interessierten Zwischenfragen von Dieter erzählen. Er kannte Dieters Firma dem Namen nach und meinte, sie sei weltbekannt und seriös. Er hatte gar nichts dagegen, daß mich Dieter -- "dann kann ich Herrn Knaack ja auch mal kennenlernen!" -- am Abend des Konzertes von zu Hause abholte und sich bei dieser Gelegenheit vorstellte. Ich ging die nun schon nicht mehr ganz zwei Wochen wie auf Wolken, weihte auch meine allerbeste Freundin Trudi -- und nur diese! -- ein, bat sie, diesmal ihr sympathisches, aber sehr loses Mundwerk im Zaum zu halten, und kaufte mit ihrer Beratung ein kleines schwarzes Abendkleid, das ein wenig über meine Knie reichte. "Willst du nur schick aussehen oder auch jemand erobern?", fragte Trudi im Scherz. "Bitte sei still von sowas, ich bitte dich! -- Ich weiß es ja selbst nicht." Als ich an dem großen Abend in diesem Kleid vor meiner Familie erschien, hörte ich anerkennende Worte von meinen Brüdern -- enthusiastisch -- und meinem Vater -- väterlich freundlich, meiner Mutter aber war mein Kleid wieder einmal zu kurz: "Du kannst doch so nicht in ein Festkonzert gehen!" "Mama, erstens ist es ein gewöhnliches und kein Festkonzert, und ...
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