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Heilsame Wandlung 02
Datum: 03.12.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
beschweren, sich Sorgen zu machen, endlos über langweilige Nachrichten zu schwadronieren, amüsierte sie sich nun und genoss ihr Leben, aber nur solange sie mit Ulf unterwegs war. Sobald sie mit sich allein war, musste ihr alles peinlich werden, alles falsch und zutiefst pervers vorkommen. Sie schämte sich offenkundig vor allem vor sich selbst und mir, ihren Freunden und Kollegen. Aber die Scham reichte, wie bei richtigen Abhängigen nicht aus. Ulf musste sich nur melden, und schon ging sie wieder aus, und kam erst frühmorgens nach Hause, stets alkoholisiert und euphorisiert. Sie schaffte es kaum ins Büro, schaffte es kaum, noch andere soziale Kontakte zu pflegen. Wie es bei Junkies so ist, so war es auch bei Nia. Es gab nur noch Ulf. Es gab nur noch die Parties von ihm, seine Geschenke, seine Vorschläge, seinen Geschmack. Was er gut fand, fand auch sie gut, was er wollte, wollte auch sie. Ich sah es ihr deutlich an, wie sehr es sie schmerzte, nicht bei ihm zu sein, nicht von seinen Komplimenten, von seiner Respektabilität gefördert und umschmiegt zu werden. Und wie ein Junkie, dachte sie auch, man würde das alles nicht merken. Sie übertrieb, wurde nachlässig, verhaspelte sich permanent, ohne es zu merken. Ich tat so, als würde ich nichts merken, und sie dachte, sie würde den Schein noch aufrechterhalten können. Ich schaute sie an und wünschte mir, ihre Gedanken lesen zu können. Woran dachte sie nur? Sie stöhnte und hielt sich den Kopf. Bedauerte sie etwa alles? Oder waren es ...