1. Beim Gynäkologen


    Datum: 30.11.2017, Kategorien: BDSM,

    „Steig aus!", sagtest du, das Auto an der Straßenseite parkend. „Du hast einen Termin. Zwei Eingänge weiter findest du eine Frauenarztpraxis. Der Arzt ist ein Bekannter von mir. Du wirst machen, was er sagt. Keine Angst, es handelt sich nur um ein paar Tests." Allein dein Tonfall duldete keinen Widerspruch. Leise murmelte ich: „ Ich habe einen Gynäkologen." „Ja, ich weiß. Aber ich vertraue diesem." „Aber ich kann doch unmöglich so..." protestierte ich an mir heruntersehend. Jetzt wurde mir klar, warum ich diese durchsichtige Bluse und den eigentlich nicht vorhandenen Rock anziehen sollte. Als wir losfuhren, beruhigte mich noch der Mantel. Den würde ich wohl kaum da drin anbehalten können. Ein leichtes zynisches Grinsen erschien auf deinem Gesicht. „Das ist doch viel praktischer so. Musst du nicht so viel ausziehen." Verzweifelt versuchte ich deinen Blick zu fixieren. Mir war mehr als unbehaglich bei dem Gedanken in diesem Aufzug zwischen lauter Schwangeren und alten, brillenbestückten Damen zu sitzen. Ich sehe doch aus wie frisch vom Straßenstrich. Langsam ungeduldig werdend schlugst du mir vor, mich auch begleiten zu können. Das, nein das wollte ich doch nicht. Ich kannte dich. Das könnte peinlich werden. Auf dem kurzen Weg in die Praxis überlegte ich, was du wohl mit Tests gemeint haben könntest. Dann stand ich schon im Vorzimmer. Die Sprechstundenhilfe sah aus wie eine alternde Domina. Statt üblichem Weiß trug sie ein schwarzes hautenges Kleid, Stiletts. Ihr Haar streng ...
    nach hinten gekämmt und das Lächeln hätte jedes Kind an Hexen glauben lassen. „Ich habe einen Termin." Sie schaute mich kurz über den Brillenrand an. „Ja. Und wer sind Sie?" Sie wirkte wirklich einschüchternd auf mich. „Johanna. Johanna Faust" „Ach," sagte sie bedeutungsschwanger. „Sie sind das..." Langsam wurde mir wirklich mulmig. Aber Diese Art regte mich auch auf und so setzte ich mein arrogantestes Lächeln auf: „Ja, ich bin das." Sie deutete an, dass ich mich setzen soll und wandte sich wieder wichtigeren Dingen zu, einer bunten Illustrierten bei deren Durchblättern ich sie offensichtlich gestört hatte. Unschlüssig stand ich einen Moment im Wartezimmer, bevor ich den Mantel auszog. Alle Augen auf mich gerichtet, stöckelte ich unbeholfen zum nächsten freien Stuhl und ließ mich fallen. Während ich hilflos an meinem Rock zupfte, der nicht länger wurde dadurch, verfluchte ich dich still und leidenschaftlich. Vor allem leidenschaftlich. Lange warten musste ich nicht, dann bat die Vorzimmerlöwin mich ins Sprechzimmer. Noch mal ein kurzer Schaulauf vorbei an lauter luftanhaltenden Muttis und schon saß ich vor dem Arzt. Ein kleiner, älterer, glatzköpfiger Herr, der mich aus ebenso kleinen und misstrauischen Augen anblinzelte. „Was kann ich für Sie tun?" „Das wüsste ich auch gern," entgegnete ich „Mich schickt der Herr Domburg." „Ach so", sichtlich interessiert musterte er mich „die Tests ... ach Sie sind das." Nun wurde es mir aber doch zu bunt und mehr als bissig gab ich ein: ...
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