1. Afrika in Rom


    Datum: 22.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Menschen auf der Straße an mir vorbei ziehen: viele junge Leute, Studenten, auf dem Weg in ihre ersten Vorlesungen; ältere Damen bei ihrem vormittäglichen Einkauf; Taxifahrer, die rauchend auf Kundschaft warteten; der Duft von frisch gebackenem Brot aus gerade geöffneten Pizzerie; eitle Geschäftsmänner und -damen, die schick angezogen zu ihrem nächsten Termin hasteten. Die Frauen Roms gefielen mir, sie waren auf ihre eigene Weise schön und strahlten die Aura von Hauptstadtbewohnerinnen aus: souverän, leicht arrogant, chic, wissend und doch neugierig -- eine tolle Mischung. Meine Stimmung stieg. Wer wusste, welche Begegnung mir an diesem perfekten Tag noch vergönnt war? Je näher ich dem Bahnhof kam, desto gemischter und unitalienischer wurde das Publikum: wie in fast jeder Stadt ist auch die Bahnhofsgegend in Rom bevorzugter Wohn- und Treffpunkt zahlreicher ethnischer Gruppen. Ich schnappte ein paar Fetzen irgendeiner slawischen Sprache auf, danach harte Laute, die wohl dem arabischen Sprachraum zuzuordnen waren. Kurz darauf landete ich hinter zwei Frauen, die sich mit völlig unverständlichem Akzent unterhielten. Aufgrund ihrer schwarzen Hautfarbe platzierte ich sie gedanklich nach Afrika, nicht ohne die sehr prallen Rundungen ihrer in Jeans gepressten Hintern mit meinen Blicken zu erforschen. Während ich ihnen auf meinem Weg folgte, betrachtete ich sie weiter: trotz ihrer eher plumpen Statur machten beide einen agilen Eindruck, beweglich und lebenslustig. Ihr Lachen klang ...
    rau, aber fröhlich, und die Vormittagssonne ließ ihre Haut dunkel glänzen. Meine Gedanken begannen zu wandern: wie es wohl wäre, mit so einer kraftvollen, schwarzen Frau im Bett zu landen? Ganz abwegig erschien mir der Gedanke nicht, aber gerade in Italien wäre das nur in sehr eindeutiger Situation möglich gewesen. Große Teile der italienischen Prostitution, die (obwohl verboten) wie überall auf der Welt natürlich blühte, wurde von Afrikanerinnen bedient. Also kein Wunder, dass diese beiden Frauen vor mir die Blicke der Umstehenden auf sich zogen: bewundernd und lüstern von den Männern, eifersüchtig und mit Verachtung von den Frauen. Versunken und angeregt bog ich schließlich nach links zum Bahnhof ab, verabschiedete mich gedanklich von den zwei prallen Hintern, die mir drei Blöcke lang einen wunderbar steifen Schwanz beschert hatten, und überquerte die Straße. Die Stazione Termini baute sich vor mir auf, und um zur U-Bahn zu kommen, musste ich sie durchqueren. Meine Schritte verlangsamten sich in der riesigen Vorhalle. Ich blickte nach oben und ließ diesen Schmelztiegel der Infrastruktur und der Kulturen einfach auf mich wirken. Als ich wieder nach unten sah, traf mich ein Augenpaar. Dunkel, fast schwarz, ruhte es auf mir. Das Weiß der Augäpfel war nur ein kurzer Kontrast, bevor eine tiefbraune, kakaofarbene Gesichtsstruktur sich zeigte. Die Frau lächelte kurz, zeigte blütenweiße Zähne und verschwand dann so unvermittelt wie sie erschienen war. Ich blinzelte. War das jetzt eine ...
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