1. Afrika in Rom


    Datum: 22.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Liebe LeserInnen, nach dem positiven Feedback habe ich mich entschieden, eine etwas ältere Erfahrung zu Papier zu bringen -- unvermutet, überraschend und unglaublich intensiv. Die Geschichte trug sich in Rom zu und die Spracheebene bewegte sich in einem wilden Mix aus italienisch und englisch -- um die Story nicht unnötig zu verkomplizierten, gebe ich unsere damalige Kommunikation komplett in Deutsch wieder. Viel Vergnügen beim Lesen, ich bin gerne bereit für Kommentare / Feedback / Anregungen oder Kontakt! ______________________ Die ewige Stadt Rom, und dann auch noch im September: weit über 20°C, Sonne und blauer Himmel, es war einfach die perfekte Zeit. Und ich hatte es dringend nötig: nach fast zwei Jahren Aufenthalt in Südamerika war mein vormals absolut passables Italienisch auf die Größe einer Rosine geschrumpft -- überlagert vom Spanisch, was durch seine Ähnlichkeit in Aufbau und Struktur den Platz des Italienischen in meinem Gehirn eingenommen hatte. Als mir das klar geworden war, hatte ich zum Telefonhörer gegriffen und Costantino angerufen. Ein alter Freund, seines Zeichens stolzer Stiefelbewohner, war mehr als entsetzt gewesen, als mein mit Spanisch versetztes Italienisch seine Ohren gequält hatte. Verletzt in seiner Ehre hatte er sofort agiert und mich zum ‚Intensivkurs' eingeladen -- eine Woche bei ihm, so hatte er mit dem Brustton römischer Überzeugung getönt, und ich würde „wieder auf der Höhe sein". Gesagt, getan, mit dem Zug über die Alpen und hinein in ...
    die Ewige Stadt. Es war ein herzliches Wiedersehen nach den zwei Jahren, und es gab viel zu erzählen. Der Sonntagabend verging bei einer schönen Flasche Wein und viel Gerede, an dessen Ende mir zwar der Kopf surrte, ich aber zumindest wieder Hoffnung geschöpft hatte, dass die italienische Sprache sich doch in noch aktivierbaren Schubladen meines Gehirns befand. Am Montag nahm Costantino mich bis zum Uni-Gelände mit -- der Hauptbahnhof Stazione Termini lag in Laufnähe und von dort aus konnte ich problemlos öffentlich weiter ins Zentrum fahren. Am Nachmittag würden wir uns dann wieder treffen, und am Abend stand ein Fest bei Freunden von ihm auf der Tagesordnung. Nach einer sehr römischen Parkplatzsuche mit Halt in der dritten Reihe und einer kleinen Rundtour durch die Bibliothek wies mir Costantino die Laufrichtung an und verabschiedete sich. Ich trat auf die Straße und sog die Spätsommerluft zum ersten Mal bewusst und tief in mich ein. Es war schon einige Zeit her, seit ich Rom das letzte Mal erleben durfte -- eine für mich in jeder Hinsicht faszinierende Stadt. Ich hatte es vermisst, und jetzt lagen mehrere Tage vor mir, in denen ich mich nach Herzenslust und völlig ohne Zeitdruck treiben lassen konnte. Mich befasste eine leichte Unruhe, eine der positiven Art, bei der man fühlt, dass etwas Schönes, etwas Aufregendes bevorsteht. Ich konnte das Gefühl nicht zuordnen, war aber durchaus offen für jede Art von Abenteuer. Richtung Bahnhof schlendernd ließ ich die Gesichter der ...
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