1. Das Trau-dich-Spiel


    Datum: 18.11.2017, Kategorien: Sonstige,

    und er würde am Samstag seinen Einsatz nicht einlösen. Mine bemerkte, dass sie auch so schon beobachtet wurde, nur mit einem langen T-Shirt bekleidet und offensichtlich ziemlich nervös hinter diesem Mann herlaufend. Sie standen gerade vor einem Schaufenster, da sagte er unvermittelt das Codewort: "Höschen." Sie konnte nicht anders. Obwohl es ihr furchtbar peinlich war, wusste sie, dass sie es tun musste. So waren die Regeln. Sie konnte das Spiel nicht kaputtmachen. Sie zog ihr Shirt bis über den Bauchnabel hoch. Zum Glück sahen sie die Leute nur von hinten, solange sie vor dem Schaufenster standen. Von innen konnte man nur ihren Oberkörper sehen. Allerdings konnte sie jetzt in der Reflexion sehen, wie schon einige Passanten auf sie aufmerksam geworden war. "Na dann mal weiter." sagte Josef. Nach ein paar Schritten, drehte er sich um, weil Mine immer noch stand. "Komm schon." Mine ging ihm hinterher. Sie war puterrot. Ihr einziges Ziel war jetzt Augenkontakt mit den entgegenkommenden Passanten zu vermeiden. Josef bemerkte wie das Shirt immer tiefer rutschte. Als sich eine Gruppe Jugendlicher näherte, sagte Josef das Codewort und Mine lies erleichtert das Shirt los. Sie gingen noch ein paar Schritte, dann sagte er zu ihr: "Ok, der Punkt ist, du musst das Shirt auf jeden Fall schön hoch halten, sonst gilt das hier nicht. Bis unter die Brüste hochziehen, ok. Und zwar mit beiden Händen, damit du gar nichts erst in Versuchung kommst, was zu verdecken." Mine stand so unter ...
    Adrenalin, dass sie nur nicken konnte. Josef ging weiter und Mine flippte fast aus, als sie sah, dass er einen Kiosk betrat. Das konnte nicht sein Ernst sein. Hastig lief sie ihm nach. Er nahm sich eine kleine Wasserflasche und stellte sich dann vor die Zeitschriftenauslage. Mine positionierte sich neben ihm. "Bitte nicht." flüsterte sie. "Bitte nicht hier drin." Es war ein größerer Kiosk. Mit ihnen waren noch etwa fünf andere Personen anwesend, inklusive dem pickligen 18-20 jährigem Verkäufer an der Kasse. "Was denn? Du hast doch nicht etwa Angst, man könnte sehen, dass du kein Höschen trägst." flüsterte er zurück. Mine erstarrte. Er hatte es gesagt. Und jetzt blickte er sie auffordernd an. Vielleicht wollte er ja, dass sie scheiterte. Dann könnte er sie ewig damit aufziehen, dass sie sich nicht getraut hatte, obwohl sie vorher einverstanden gewesen war und er könnte sich weigern, seinen Teil am Samstag einzulösen. Nein, diese Genugtuung würde sie ihm nicht verschaffen. Und so zog sie abermals ihr T-Shirt hoch und hielt es mit beiden Händen fest. "Sehr schön." grinste er. "Und jetzt gehen wir zur Kasse." Mine starrte beschämt zu Boden, als Josef sich Zeit lies, den ziemlich verunsicherten jungen Mann zu bezahlen. Vermutlich sagte er nur deswegen nichts, weil Josef so eine unverschämte Selbstsicherheit an den Tag legte und die Ruhe in Person war. Dann verließen sie den Laden, Mine hielt noch immer ihr T-Shirt fest. "Höschen." sagte Josef und Mine lies erleichtert das Shirt los, doch ...
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