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Spanische Tage und Nächte
Datum: 13.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
sondern stand als "Tanzcafé" im Telephonbuch. Sicherheitshalber rief Siggi an, ob heute geöffnet oder sonst etwas zu beachten sei -- nur gute Laune sollten die Besucher mitbringen, wurde ihm geantwortet. Dann galt es, die Kleiderfrage zu klären. "Ziehst du nicht den schwarzen Glitzerset an?", fragte Siggi. "Nein, ich nehme einen einfachen knappen Bikini, die schwarzen Spitzenhöschen sind nur für dich und mich, nicht für die geilen Böcke im Club!" Auch Siggi zug "nur" seine neue Badehose an, die doch erheblich knapper war als die alte und zuverlässig den Erregungszustand des Gemächtes anzeigte. Wir ruhten noch ein wenig aus, dann zogen wir unsere Badesachen unter und leichte Sommersachen drüber und fuhren zum Paradiesvogel -- etwas beklommen, wie wir uns beide eingestanden. Wir fanden einen Parkplatz vor dem weißgestrichenen Haus in einem Frankfurter Außenbezirk und klingelten. Es öffnete sich ein Guckloch, durch das wir begutachtet wurden, dann öffnete uns Klaus, der dicke Besitzer des Etablissements, Anfang vierzig, bekleidet sehr unerotisch mit quergestreiftem T-Shirt und hängenden Jeans-Shorts Er zeigte uns nur mit den allernötigsten Worten die Spinde, in die wir unsere zivilen Kleider hängen konnten, und nahm Siggi den Eintritt ab -- mittlere Stufe: Besucher mit weiblicher Begleitung. Es war alles tadellos sauber, aber die Atmosphäre, soweit wir sie bisher kennengelernt hatten, sehr unpersönlich. Als wir uns clubmäßig ausgezogen hatten, gingen wir in den ... Aufenthaltsraum. Hier waren noch anwesend: Klara, die Frau des Besitzers, gute, nicht zu magere Figur, Ende dreißig, lustige Person, Strandkleid, ihre "Assistentin" Tanja, Mitte Vierzig, Einteiler, sagte den ganzen Abend kaum ein Wort. An Gästen: Wolfram, Ende fünfzig, Jogging Shorts, neben Klara sitzend und immer an ihren Beinen beschäftigt; nach dem, wie er sich dabei mit ihr unterhielt, offenbar ein Stammkunde. Wir setzten uns auf ein noch freies Dreiersofa und ließen uns eine Cola bringen. Kurz darauf kam ein weiterer Gast, Richard, auch Ende fünfzig, in einer schlabberigen Badehose, die Siggis alte hätte sein können; er setzte sich neben mich aufs Sofa, sagte kaum ein Wort, sah vielleicht auf, aber beschäftigte sich nicht mit meinen Beinen und ging bald wieder. Eine Unterhaltung kam kaum in Gang, und schließlich fragte ich: "Ihr annonciert doch als Pärchenclub, aber hier sind außer uns nur einzelne Herren -- das ist doch Etikettenschwindel!" "Glaubst du wirklich, Melanie", antwortete Klaus, "daß wir als reiner Pärchenclub überleben könnten?" "Ich weiß von Hamburg, daß da Pärchenclubs sehr gut überleben können." Ich verriet wohlweislich nicht, woher ich so umfassende Kenntnisse hatte. "Ja, in Hamburg --", antwortete Klaus nur und fuhr fort: "Kommt, wir zeigen euch erstmal die Räumlichkeiten -- willst du mitkommen, Wolfram -- du kennst das ja schon!" Aber Wolfram blieb lieber neben Klara sitzen, die auch nicht am Rundgang teilnahm. Viel hatte der Club nicht zu bieten: ein Zimmer mit ...