1. Mimi und ihr Professor


    Datum: 08.11.2017, Kategorien: Verführung,

    Termins." "Soll reinkommen", brummte es von drinnen. Und als Nachsatz kam "Frau Marx, das wäre dann für heute alles, machen Sie Feierabend." Die Frau nickte kurz mit dem Kopf, antwortete "Sehr wohl, Herr Professor", wandte sich wieder Mimi zu und trat einen Schritt beiseite. "Treten Sie ein!" forderte sie Mimi auf und wies auf die Tür. Mit wackligen Knien und zitternden Händen trat Mimi in das Arbeitszimmer ihres gefürchteten Professors. Sie kam in einen dunklen, maskulinen Raum. Die Wände waren bis zur Hälfte mit dunklen Holzpaneelen ausgekleidet und darüber mit einer dunkelroten teuren Tapete bespannt. An zwei Wänden standen alte, aber gut erhaltene und gepflegte Bücherregale und Schränke. Vor den hohen Fenstern, die von ebenfalls dunkelroten Samtvorhängen umrahmt wurden, stand eine ausladende sehr gemütlich aussehende Couch, auf der eine komplette Bigband Platz gefunden hätte. Und in der Ecke des Raumes befand sich ein riesiger altmodischer Schreibtisch aus dunklem Holz, hinter dem ihr Professor saß und offenbar einen Artikel studierte. Ohne aufzublicken, wies er auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches. "Setzen Sie sich, ich brauche noch zwei Minuten." Miriam nahm auf einem etwas unbequemen harten Holzstuhl Platz. éDer richtige Stuhl, um einem Delinquenten in Angst und Schrecken zu versetzen‘, dachte sie spöttisch und blickte sich zaghaft und unauffällig um. An der Wand über der Couch erkannte sie einen Druck von Rubens - Jupiter und Callisto -, an der ...
    gegenüberliegenden Seite entdeckte sie eine gelungene Reproduktion des Kusses von Klimt und direkt über dem Schreibtisch thronte eine riesige Kopie der "Geburt der Venus" von Botticelli. An den Stellen der Wände, die nicht von den Bücherregalen eingenommen wurden, hingen weitere kleine Bilder mit mehr oder weniger erotischen Motiven. Mimi schluckte - es war offensichtlich, dass ihr Professor Gefallen fand an erotischen Themen der Kunstgeschichte. Sie betrachtete ihn durch die langen Strähnen ihres Ponys. Er studierte offensichtlich einen Artikel, seine Augenbrauen waren konzentriert zusammengezogen und mündeten in einer Furche über seiner Nase. Er trug ein Hemd mit einem lose gebunden Schlips und sah alles in allem wie ein netter älterer Herr aus. Der sich, wenn sie sich nicht vollkommen täuschte, gleich in einen reißenden Wolf verwandeln würde. Nach fünf Minuten, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen, hob er seinen Blick und schaute ihr direkt in die Augen. "Fräulein Großstettner, wie nett, dass Sie es einrichten konnten." Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: "Wissen Sie, was ich hier gerade so ausführlich studiert habe?" Miriam beschloss, dass es fürs erste am besten war, gar nichts zu sagen und schüttelte nur den Kopf. "Das, meine Liebe, ist eine Kopie Ihrer letzten Hausarbeit. Das Original liegt bei mir in der Universität - ich kopiere alle Arbeiten für den Fall, dass entweder die Uni oder aber mein Haus abbrennen ...
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