1. Kommune 2010 Teil 04


    Datum: 07.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    früh an die Frauen binden und von ihren einzigartigen Fähigkeiten profitieren." Er deutet auf die Kochtöpfe. "Aber lasst euch nicht zu viel gefallen, sonst endet ihr irgendwann so wie ich.", sagt Grit zu den Mädels, grinst neckisch und drückt ihrem Mann einen Kuss auf den Mund. "Wie war die Fahrt nach Berlin?", erkundigt sich Zia höflich. "Anstrengend." Grit stöhnt beim bloßen Gedanken daran. "Neun Stunden bist du vom Allgäu aus unterwegs, bis du in der Hauptstadt bist." "An eurer Stelle wär ich schon längst aus diesem Kuhdorf weggezogen", meint Loisl kauend. "Ich weiß es eh nicht, wie ihr das da noch aushaltet." "Du weißt genau, dass wir wegen der Oma nicht wegkönnen", lenkt Grit ein. "Ach, die Oma.", sagt Loisl abwertend. "Nur wegen der Oma bin ich zu meinem Namen gekommen, weil die Oma unbedingt wollte, dass wenigstens ein Enkelkind nach ihrem verstorbenen Mann benannt wird. Und weil ich sonst nur eine Schwester und drei Cousinen habe, hat es mich getroffen. Nur wegen der Oma darf ich mir jeden Tag an der Uni tausend Bayernwitze anhören." Er verschränkt die Arme vor der Brust. "Immerhin finanziert die Oma dein Studium.", erwidert Rainer. Loisl wühlt immer noch verärgert in seinen Spagetti. "Sie hätte es ja beim Zweitnamen belassen können." "Du kennst doch die Oma. Die ist genau so stur wie du." Grit lächelt Loisl liebevoll an. "Der Alois hatte schon immer seinen eigenen Willen.", behauptet Rainer und dreht die Spagetti auf seine Gabel. "Schon damals in der Grundschule hat ...
    er sich geweigert, zur Erstkommunion zu gehen und hat dafür sogar auf die ganzen Geschenke verzichtet." In seiner Stimme schwingt ein Hauch von Stolz mit. "Können wir nicht mal über was Anderes reden?", beschwert sich Loisl peinlich berührt. "Egal jetzt, jetzt feiern wir erst einmal eure Ankunft.", beschwichtigt Verena und hat null-Komma-nix eine Flasche Rotwein hervorgezaubert. "Auf Grit und Rainers Besuch." Sie hebt ihr Glas. "Auf die Kommune.", fügt Zia hinzu. Wir prosten uns zu und selbst Loisl sieht wieder ein wenig glücklicher aus. Bald haben wir eine Flasche geleert und Verena öffnet die zweite und die dritte. Wir werden immer weinseliger. Sogar Zia trinkt mit. "Der Rainer und ich haben uns genauso kennen gelernt wie ihr euch." Grit prostet uns zu. "Wir sind ja leider ein bisschen zu spät für die 68er Generation geboren worden, mit Dutschke, Langhans und Obermaier wäre das schon spannend geworden." Sie lacht. "Ihr wart doch eher 80er-Kinder, so mit Schulterpolster und Nena-Poster an der Wand.", neckt Loisl. Grit und Rainer grinsen sich an. "Eigentlich egal. Aber wir hatten in München so eine Art WG wie ihr. Nur ein bisschen größer. Und wir hatten eine Menge Spaß." Rainer bekommt einen verklärten Blick. Ob das am Wein oder an der Nostalgie liegt, kann ich schwer sagen. "Das waren wilde Zeiten." Grit schaut ihren Mann liebevoll an. "Damals hätte ich nicht gedacht, dass ich dich irgendwann mal heiraten werde, und solche Kinder wie den Alois haben werde." "Wir waren keine ...
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