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Die Nanny
Datum: 25.10.2017, Kategorien: Romantisch,
noch zu jung, um so einen Schicksalsschlag zu verkraften." "Würdest Du mich in der Situation alleine lassen?" "Ich denke nicht. Aber ich bin heute auch um einiges älter, als Ihr damals wart." "Genau einen solchen Freund hätte ich in dieser Situation gebraucht." "Und Freundin war keine da, mit der Du darüber hättest reden können?" "Wir waren 17 Jahre alt. Da hatte keine Lust drauf, sich meine Probleme anzuhören. Erst wenn es Dir schlecht geht, weißt Du, wer Deine wirklichen Freunde sind." Das Mädchen tut mir unglaublich leid. Mit so einem Schicksal schon in dem jungen Alter fertig werden zu müssen, ist nicht einfach. Langsam kann ich verstehen, warum sie so ist, wie sie ist. Ich glaube, sie hat Bindungsängste. Alle Menschen, die ihr etwas bedeutet haben, sind entweder gestorben oder davongelaufen, als es schwierig wurde. Ich halte sie lange Zeit einfach im Arm. Es ist mir ein Bedürfnis, für sie da zu sein. "Danke!", haucht sie schließlich und gibt mir einen zaghaften Kuss auf die Wange. "Aber wofür?", bin ich ganz überrascht. "Du bist der erste Mensch, der mir geduldig zuhört. Mir keine gutgemeinten Ratschläge gibt oder die Sache herunterspielt. Du bist einfach da und nimmst mich in den Arm. Weißt Du, wieviel mir das bedeutet?" Wir sitzen noch eine ganze Weile da, ohne ein Wort zu sagen. Wir halten uns nur im Arm, jeder in Gedanken an seine Lieben und doch in einer ehrlichen Umarmung, die Halt und das Gefühl des Zusammengehörens gibt. Ich will den Abend nicht so traurig ...