1. Die wilde Nachbarschaft!


    Datum: 12.09.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Spiegelschrank bot, traf ihn wie ein Schlag. Blutunterlaufene Augen, ein verquollenes Gesicht, Bartstoppeln, die einige Tage alt schienen. Er traute aber seinen zitternden Händen nicht genug, um sich zu rasieren; es war schwierig genug, die elektrische Zahnbürste zu halten. Langsam, um die Schmerzen, die ihm bei jedem Schritt durch den Kopf zuckten, möglichst zu dämpfen, ging er ins Wohnzimmer. Amelie saß, in einen Sessel gekauert, vor dem Fenster. Ihr Haar war ungekämmt, und ihr bleiches Gesicht wies immer noch die Spuren des Make-ups vom gestrigen Abend auf. Als sie ihn eintreten hörte, schaute sie kurz auf. Ihr Gesicht war ausdruckslos. Pierre sah die leere Kaffeetasse auf dem Tisch neben ihrem Sessel. „Ist noch Kaffee da?", fragte er mit schwacher, heiserer Stimme. „In der Küche", antwortete sie kurz, ohne ihn anzuschauen. Vorsichtig ließ er sich auf der Couch nieder, als ob er befürchtete, seine Knochen könnten brechen. „Ich... ich glaube, ich schaffe es nicht. Würdest du? Bitte?" Wortlos brachte sie ihm eine Tasse Kaffee, ging wieder zu ihrem Platz am Fenster und zündete eine Zigarette an. Der Aschenbecher war bereits am Überquellen. Er führte die Tasse mit beiden Händen zum Mund, und obwohl der Kaffee gefährlich schwappte, brachte er es fertig, einen Schluck zu nehmen, ohne ihn über sich zu gießen. „Danke", sagte er. Amelie schwieg. „Hast du auch einen Kater?", fragte er. Sie antwortete nicht. „Oh, ich verstehe. Du hast dir geschworen, nie wieder mit mir zu reden, ...
    nicht wahr?" Endlich drehte sie sich zu ihm um. „Etwas Ähnliches hatte ich vorgehabt. Aber auch umgekehrt wird ein Schuh daraus. Ich war sicher, dass du dich genauso fühlen würdest." Pierre wurde es eiskalt. Seine schlimmsten Befürchtungen schienen sich zu bestätigen. „Möchtest du darüber sprechen?" „Was gibt es da zu sprechen? Wir wissen beide, was passiert ist. Wir und die ganze verdammte Nachbarschaft." „Ja, aber die ganze verdammte Nachbarschaft war ebenso beteiligt. Vergessen wir sie und denken nur an uns selbst. Sollen sie ihre Probleme doch selbst lösen." „Also gut, nur wir selbst. Wie fangen wir am besten an?" „Mit der Party, was sonst. Und was auf der Party passiert ist. Würde es helfen, wenn ich mich entschuldige und mich auf einen Vollrausch berufe?" „Das kannst du tun... aber ich?", fragte Amelie. Sie starrten sich lange schweigend an. „Was meinst du, können wir die Sache nicht einfach vergessen?", schlug er vor. „Du meinst, so zu tun, als ob es nie passiert wäre?" Sie schüttelte den Kopf. „Das geht nicht, Pierre. Wir würden die Erinnerung ein Leben lang mit uns herumschleppen." „Dann versuchen wir es von einer anderen Seite. Machen wir es nicht viel schlimmer, als es in Wirklichkeit ist?" „Wie meinst du das?" „Seien wir ganz offen und ehrlich zueinander und betrachten wir die Sache nüchtern", sagte er. „Wir sind gestern Abend zu einer wilden Party gegangen und haben wie verrückt mit anderen Partnern gefickt. Zu dem Zeitpunkt war es ein Höllenspaß, oder wir hätten es ...
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