1. Mädchen der Provence Teil 02


    Datum: 13.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    trotz Pille passieren, aber nur, wenn sie sie vergessen. Ob ich ihn wohl jemals wieder sehen werde? Einen Trost habe ich, er könnte zumindest in einem Jahr wieder bei dieser Tagung dabei sein. 350 Tage Sehnsucht nach diesem Jungen? Das tut aber so weh. Zumindest hat er mir ja einen kleinen Francoise gegeben. Genau, so werde ich ihn taufen lassen, wenn hoffentlich alles gut geht und es ein Junge wird ... Was will ich denn, ich hab ihn doch, sogar ständig bei mir ... meinen geliebten süßen Jungen ...!“ Chantalls Besuch beim Frauenarzt etwa drei Monate später brachte erneut die ganze Familie in höchste Aufregung. Die Zwillingsgene hatten in der Familie erneut zugeschlagen. Sie trug einen Jungen und ein Mädchen in sich. Wie der Junge heißen sollte, wusste sie schon von Anfang an. Den Namen des Mädchens beratschlagte sie mit den Schwestern und Eltern. Es bekam nicht nur Chantall zwei Kinder. Auch die Schwestern fühlten sich zumindest in größter Mitverantwortung, sozusagen mit schwanger. Schließlich sollten sie ja auch die Patenschaft für die beiden übernehmen. Mit Argusaugen beobachteten sie jede Regung und Bewegung ihrer Schwester und fragten täglich „Was machen unsere beiden Kinder ...?“ Aus allem, was die Schwestern taten und sagten, konnte man ihre große Sehnsucht herauslesen, dass sie auch so was Schönes erleben wollten. Besonders schlimm wurde es, als sie die Bewegungen der Kinder mit den Händen spürten, und als sie auf dem Bauch die Füßchen der in der Fruchtblase ...
    herumtollenden Zwerge sahen und fühlten. Da hätten sie alle drei am liebsten stundenlang nur ihre Hände auf Chantalls Bauch gelegt und zugesehen. Als sie jedoch jeweils nach solchen häufigen Besuchen bei ihrer Schwester wieder in ihren eigenen vier Wänden waren, überfiel sie sogleich das heulende Elend. Da mussten sie beide, Giselle und Suzanne, bei Chantall die personifizierte Beherrschung, die nur Friede, Freude, Eierkuchen verströmten, zuerst einmal ihre die ganze Zeit über sehr nahe am Überlaufen gehinderten Tränenströme die Schleusen öffnen. Sie trösteten sich damit, dass sie ja als Patentante für die Kinder immer so eine Ersatzmutter sein und sie damit ähnlich einer Mutter in die Arme nehmen und zärtlich zu ihnen sein konnten. Immer wieder gab es geradezu leidenschaftliche Debatten. Die ungeborenen Kinder waren schon im dritten Monat verständlicherweise so eine Art kleine verehrungswürdige Götter, ein Prinz und eine Prinzessin, die schon im Mutterleib nobelpreisverdächtige, auf jeden Fall überirdische Züge an sich hatten. Ganz genau wussten sie, wie sie geartet waren. Jede wusste etwas zu sagen, dass sie ganz bestimmt waren. Irgendwann begann Chantall täglich ihre Gedanken mit kleinen Briefen an die Kinder niederzuschreiben. Auf den ersten Seiten schilderte sie, wie es einmal so märchenhaft schön in Marseille begann. Auf einer folgenden Seite konnte man zum Beispiel lesen „Meine kleinen Engel, ihr werdet sein, wie mein ewig über alles geliebter Francoise, euer Vater, und wie eure ...
«1...345...37»