1. Die Sozialpädagogin aus dem Seminar


    Datum: 04.10.2017, Kategorien: Reif,

    zurück. Ihre Blicke blieben aneinander hängen, und er konnte dieses kurze Blitzen wieder in ihren Augen erkennen. Fast schon verführerisch schlängelte sich der Kaffeedampf an ihren Brillengläsern entlang. "Das war eine wunderschöne Beschreibung von Dir, finde ich," sagte Christine und nahm ihre Brille ab. "Du bist so kraftvoll und energiegeladen." Für einen ersten Kontakt stand sie ungewöhnlich nahe bei ihm und sah ihn nun mit ihren weichen Augen an. Theo war, als würde er dort eine mütterliche Wärme erkennen, die ihn umgarnte und einhüllte, doch da war auch noch etwas anderes, was ihn anzog: ein kaum wahrnehmbares, sanftes Flackern von Leidenschaft und Lust. Ihr einfühlsamer Pädagogenblick nahm ihn ein. Keine Abwehr oder Defensive, sondern Offenheit spiegelte sich in ihrem Antlitz. "Und was siehst Du in meinen Gesichtsformen?" Sie lächelte und nahm noch einen Schluck Kaffee und sah sich sein Gesicht noch genauer an. "Du hast neben Deinen feinen Merkmalen auch so einen energischen Zug, der nicht so richtig zum Vorschein kommt, den Du versteckst. Das könnte Aggression sein, die Du nicht gerne oder oft zeigst. Dabei kommt das gerade im Zusammenhang mit Sinnlichkeit sehr gut zur Geltung." Wieder dieser lange Blick. Theo konnte nicht sagen, ob sie an ihm eher als Studienobjekt oder als Mann interessiert war. "Wie steht es denn bei Dir mit dem Thema Erotik und Sexualität?" fragte sie mit großen, weichen und gleichzeitig unschuldig wirkenden Augen, die Interesse und Bewunderung ...
    ausstrahlten. Für Therapeuten und Psychologen war das eine recht normale Frage und ein oft diskutierter Themenbereich. Deshalb überraschte ihn die Direktheit nicht allzu sehr. "Nun ja...", setzte er an und gleich wieder ab. "Das ist mehr so ein Arbeitsthema bei mir." Er zog die Augenbrauen hoch und lächelte sie an. "So...?" Ihr Blick blieb auf ihm ruhen, sanft und warm. Sie war wohl so zehn Jahre älter als er, aber er konnte deutlich einen Hang zur Mütterlichkeit und zu einer Art selbstlosen Hilfsbereitschaft erkennen. Und gleichzeitig war sie offensichtlich von ihm fasziniert; so zumindest deutete er ihre Zugewandheit. Theo suchte nach Worten. "Ich bin gerade im Übergang zwischen einer eher direkten Sexualität, die ich bisher gelebt habe, und einer wohl mehr indirekten, in die mein Weg mich führen wird. Aber so ganz differenziert ist das in mir noch nicht hochgekommen." Sie nahm einen weiteren Schluck Kaffee und Theo war, als sei sie noch ein bisschen näher an ihn herangerückt, ihre Körper berührten sich nun beinahe, als sie sich so gegenüber standen. "Direkte, harte Sexualität kann ein besonders guter Weg sein, seine Aggressionen auszuleben. Und es kann auch viel Spaß machen." Endlich sah sie auch einmal von ihm weg. "Ja, das stimmt sicher, aber ich habe meinen Weg da noch nicht ganz so gefunden. Vielleicht wäre ja Tantra etwas für mich!" Christine lächelte: "Man kann an den Asymmetrien Deiner Gesichtshälften erkennen, dass Du daran arbeitest. Das heißt aber auch, dass Du ...
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