1. Die Reifeprüfung


    Datum: 28.09.2017, Kategorien: BDSM,

    angekommen. Matthias auch nicht, aber um so vorsichtiger fuhr er, als ihm genau das bewußt wurde. Es war noch nicht fünf Uhr, als er in Wandsbek ankam. Die Schleiermacher-Straße fand er schnell, es war eine dieser unzähligen Hamburger Wohnstraßen, gesäumt von alten Bäumen, schöne Altbauten auf jeder Seite, mehr oder weniger gepflegt, aber netter anzuschauen als diese gesichtslosen Neubaubunker. Die Wohnungen boten in der Regel viel Platz, man hörte nicht jeden Pups der Nachbarn, und so mancher Dachboden war ein kleines Paradies geworden, unscheinbar von außen, aber um so bemerkenswerter von innen. Und wunderbar geeignet, um frei und unbeschwert zu wohnen. Niemand konnte hineinsehen, niemand klopfte über einem auf den Fußboden, wenn es mal ein wenig laut wurde, und aus den Fenstern hatte man eine unbeschreibliche schöne Aussicht über die Dächer der Großstadt,was besonders abends seinen Eindruck nicht verfehlte. Matthias hatte bei Freunden oft den ganzen Abend am Fenster gesessen und die ganz besondere Atmosphäre genossen. Da war die Nr. 28. Ein Haus wie jedes andere. Keine Besonderheiten zu bemerken. Und richtig, es war eine Klingel mit dem Namen Siebeck dabei, ganz oben. Dritter Stock stand in der Mail. Paßte. Sein Herz fing wieder an zu klopfen. "Ruhig Blut!", sagte Matthias laut zu sich selber, "Du hast schon andere Situationen heil überstanden!" Ein Blick auf die Uhr, er hatte noch fast eine Stunde Zeit. Immerhin besser, als zu spät zu kommen, das hätte er sich nie ...
    verziehen. Er faßte den Entschluß, frische Luft zu schnappen und ein wenig spazierenzugehen. Das konnte nur gut für ihn sein. Der Kopf würde freier, die Gedanken klarer. Leider hatte es just als er ankam angefangen zu regnen. Nicht das erste Mal an diesem Tag. Es war Mitte Oktober, und in diesem Jahr war es nicht gerade ein goldener. Mit dem Regenschirm bewaffnet lief Matthias los. In der Nähe war ein kleines Einkaufszentrum, die Läden waren noch offen, aber kaum jemand unterwegs. In einer kleinen Bäckerei kehrte er ein, wärmte sich auf und gönnte seinem halbleeren Magen ein Stück Kuchen. Eine Tasse Kaffee dazu tat unheimlich gut, er merkte, wie die Lebensgeister erwachten. Und wie plötzlich die Lust in ihm hochkam. Die Mischung aus Angst und Vorfreude änderte sich langsam zugunsten der Freude. War es wirklich "DIE einmalige Chance", die da auf ihn wartete? Sollte sein Leben doch noch einen Weg gehen, der seinem Traumpfad - ähnlich dem der Aborigines - nahe kam? Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, daß er schon viel zu lange dasaß und nachdachte. Schnell bezahlte er, nahm seinen Schirm und lief schnurstracks zur angegebenen Adresse zurück. Sein Auto stand noch brav im Regen und wartete auf ihn. Er ließ es stehen und wandte sich dem Haus zu. Noch zwei Minuten, puh, das hätte ins Auge gehen können. Wenn er ins Träumen kam, hatte er schon oft die Zeit vergessen. Punkt 18 Uhr drückte er auf die Klingel mit dem Namen Siebeck. Eine junge, weibliche Stimme meldete sich: "Hallo?!" Matthias ...
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