1. hütet ein Geheimnis ( SANDRAS BABY ) 10


    Datum: 23.09.2017, Kategorien: Hardcore, Reif, Voyeurismus / Exhibitionismus,

    Sandra fühlte sich von Frau Hartmanns Blick ertappt, wie ein Kind bei einem Streich. Sie sah in Frau Hartmanns Augen förmlich den messerscharfen Verstand auf Hochtouren arbeiten und das leichte Hochzucken der oberen Wangen suggerierte Sandra, dass da noch offene Fragen in der Kommissarin schmorten. „Warum, glauben sie, hat er das Kind entführt?&#034 „Ich weiß es nicht. Vielleicht sah er darin die einzige Chance, mich zum Friedhof zu führen, um seinem Suizid beizuwohnen. Gibt es eigentlich einen Abschiedsbrief oder ähnliches?&#034 „Wir haben nichts gefunden, nicht den kleinsten Hinweis. Haben sie noch Hinweise oder Vermutungen, die hilfreich sein könnten?&#034 Sie tat so, als ob sie nachdachte und erwiderte: „Nein, glaube nicht, da ist nichts mehr.&#034 „Dann wird der Fall wohl bald abgeschlossen sein. Vielen Dank für ihre Zeit, Frau Fleischmann, und gute Besserung. Ruhen sie sich aus. Auf Wiedersehen. „Auf Wiedersehen.&#034, sagte auch Sandra und konnte nur staunen, wie freundschaftlich und fröhlich die Augen der Kommissarin sie jetzt anstrahlten. Enthüllung Zum Abendessen saßen sie in Dennis' Küche, sie hatten Pizza bestellt, aber Sandra schaffte nicht mehr als die Hälfte, Müdigkeit überkam sie und sie sah schlapp und ausgelaugt aus. Als das Kind an ihrer Brust einschlief, legte sie sich gemeinsam mit Johanna ins Bett. Es war kurz nach einundzwanzig Uhr. Das Tagebuch hatte sie zuvor, weit links oben, im Bücherregal versteckt, nachdem sie die fehlende Seite wieder ...
    eingeklebt hatte. Die eingeklebte Seite sah keineswegs authentisch aus, man sah den Charakter eines eingescannten Ausdrucks und die Folienklebestreifen, aber das war ihr egal. Dennis Bücherregal war mit einer vorderen Buchreihe und einer weiteren dahinter bestückt, große Nachschlagewerke zu Geographie oder Geschichte bildeten die Ausnahme. Johannas Tagebuch hatte sie hinter ‚Simons Bericht' geschoben, so weit oben, dass sie einen Stuhl dafür gebraucht hatte. Vor das Buch wiederum stellte sie eine kleine Figur. In ihren Träumen kamen abermals die Löwen, sie saß im Kolosseum, sah sie kommen und kannte den Fortgang. Zu ihrem Erstaunen ging das Tier nicht an ihr vorbei. Stattdessen wendete sich der Löwe ihr zu und schlug, nach kurzer Bedenkzeit, seine Zähne in ihr Gesicht, dessen Fleisch hinfort gerissen wurde, und sie sah ihr Spiegelbild, gesichtslos, entstellt, entpersonifiziert. Ihr ganzer Kopf schien leer, Gebiss und Wangenknochen traten deutlich hervor. Sie versuchte, ihr Gesicht wieder zusammenzuschieben, aber es gelang ihr nicht. Die Beerdigung, welche erst zweiundzwanzig Tage nach Felix' Tod stattfand, war trauriger, als Sandra es erwartet hatte. Obwohl sie immer wieder versuchte, sich seine hasserfüllte Fratze im Parkhaus und auf dem Friedhof vorzustellen, dachte sie in jenem Moment an die glücklichen Tage ihrer Beziehung und ihre Tränen galten, wie sich einredete, vornehmlich der Sache, der kleinen Familie, die so nicht mehr existierte. Sie erholte sich in den folgenden Wochen ...
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