1. Schraeg hinter den Augen. 3/3


    Datum: 13.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    dem Garten in ihr Gesicht und als Susi seinen völlig verstörten Blick sah, grübelte sie kurz nach, woran die Situation sie erinnerte. Mit gerunzelter Stirn fragte sie Chris: "Magst du eigentlich Pommes? Rot-Weiß?" "Wiiiiie bitte???" Chris war kurz vor dem Durchdrehen, aber genau in diesem Moment hatte auch Susi den Nachbarn auf der Bank entdeckt. Flugs ließ sie das Schrumpelwürstchen los, dass ihr gerade noch solchen Kummer bereitet hatte, schwenkte beide Arme enthusiastisch über dem Kopf, dass die Brüste wackelten und rief in voller Lautstärke: "Hallo, Herr Mainarz!!!" Und tatsächlich schien der Greis jetzt etwas zu erkennen, denn er winkte zurück. "Siehst du, taub und fast blind. Aber so nett", sagte Susi und schaute mitleidig und mit Sympathie hinunter. Tja Mädel, dachte der alte Mann auf seiner Bank, da hast du fast Recht, hähä. Schade, dass es noch keinen Brille gibt, die so gut ist, wie mein neues Hörgerät, sonst könnte ich deine dicken Dinger viel besser hüpfen sehen. Erst vor zwei Tagen hatte er das kleine Gerät im Ohr bekommen. Es klang zwar jetzt alles wie im Schwimmbad oder wie in der Turnhalle, so mit Echo, aber er konnte jedes Wort verstehen, was die zwei sagten. Oder gestöhnt hatten. Hähäää. Auch das, was die Brankstett gerade nach unten zur Lenzen gerufen hatte! Das Luder. Er hatte ja gleich gewusst, dass die es faustdick hinter den Ohren hat. Mein lieber Scholli! Und wie sie die Lenzen nachmachen konnte! Die gehörte doch ins Fernsehen, oder auf die Bühne! ...
    Und der Bolthaus! Das hätte er dem netten Deppen gar nicht zugetraut, dass er so ein geiler Sack war. Dauernd hatte dieses Prachtweib ihn im Flur angequasselt, aber der blöde Kerl packte einfach nicht zu! Da konnte er noch zehn Mal Ingenieur sein, vor dreißig Jahren hätte er selbst ihm das leckere Ding ruckzuck vor der Nase weggeschnappt. Naja, jetzt hatten sie sich ja endlich. Ein Glück, dass der Balkon gleich über ihm tatsächlich leer war. Dieses Keifen kannte er nur zu gut aus der Zeit, als er noch besser hören konnte. Wie sehr er es vermisst hatte, hä hä. Die Segnung des Alters, hatte er oft gedacht, wenn sie wie ein stummer, hässlicher Fisch vor ihm stand und er nicht mit anhören musste, was so aus ihrem Schandmaul kam. Und jetzt vierzehn Tage Urlaub! Für mich, hähää. Na, sollten sie alle ihn ruhig für taub und blind halten. Das gab ne Menge Spaß. Endlich würde er mal hören, was Gunni, sein Herzblatt beim Tanztee, immer so mit gespielter Entrüstung sagte, wenn er ihr heimlich in den Hintern kniff. Kunigunde hieß sie richtig, aber so durfte er sie nie nennen. Wer will auch schon so heißen, hähäää. Aber die war früher bestimmt auch eine ganz wilde Hilde. Und erst knackige Siebzig! Mal sehen, vielleicht konnte er sie ja doch noch ins Bett kriegen. Er war zwar alt, aber noch nicht tot. Hääh, die Geilheit stirbt zuletzt, meine liebe Erika, dachte er an seine verstorbene Ehefrau, die ihm sicher das Vergnügen gegönnt hätte. Sie war ja selbst kein Kind von Traurigkeit gewesen. ...