1. Hasenkraut


    Datum: 11.09.2016, Kategorien: 1 auf 1,

    aber genauso kalt sein wie in Litauen." Erst war der Anruf aus Vilnius gekommen. Sie wollten ihn. Als Dirigent des symphonischen Staatsorchesters. Laszlo hatte lange nachgedacht. Nicht der Kälte wegen, sondern wegen Paula. Er wollte mit ihr leben. Gemeinsam in einem Haus, und nicht in über zweitausend Kilometer Entfernung. An dem Tag, an dem er beschlossen hatte, das Angebot auszuschlagen, stand sie vor ihm. Aufgelöst. Strahlend. Zerzaust. Mit einem Brief in der Hand. Endlich eine Beschäftigung. Bei Ärzte ohne Grenzen. In Afrika. Mehr als zehntausend Kilometer würden sie nun trennen, zwei Jahre lang. "Laszlo, du..." Weiter kam Paula nicht, weil er ihr den Zeigefinger auf den Mund legte. "Wenn ich dich nicht anfassen darf, dann darfst du nicht reden." "Du hast mich jetzt eh berührt", erwiderte sie und küsste seine Finger. Laszlo zögerte nicht lange und schob sich durch ihre Lippen. Sie mochte den salzigen Geschmack und begann unwillkürlich zu lecken. Er mochte die Gier, die jetzt so offensichtlich aus ihren Augen funkelte. "Und?", flüsterte er im sicheren Gefühl des Sieges. "Was hättest du gern als nächstes in deinem Mund?" "Sekt." Paula grinste. "Nun mach endlich die verdammte Flasche auf." "Martini Spumante", schenkte er ein. "Du magst ja dieses klebrige Zeug." Sie saßen im Bett, die teuren Kristallgläser in der Hand. Schon oft hatten sie auf diese Art Abschied gefeiert, allerdings noch nie für so lange. "Und du? Magst du es lieber extra dry?" "Keine Ahnung." Er schmunzelte. ...
    "Ich kenn dich ja nicht mal halbtrocken." "Laszlo", sie wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Pass auf dich auf. Und auf mich auch, ja?" Er nützte diese Schwäche aus, griff in ihre Haare und zog sie zu sich. Ein kleiner Rest Sekt floss ins Laken, als ihr das Glas aus der Hand kippte. Von einer Sekunde auf die andere stürzte Paulas Abwehr in sich zusammen. Eine Abwehr, die sie nur aufrechterhalten hatte, um diesen Augenblick des Zusammenbruchs mit allen Sinnen auszukosten. Jetzt würde er sie gleich fest aufs Bett pressen und sich auf sie schieben. Erwartungsvoll spreizte sie ihre Schenkel, zwischen denen sich glitschige Wärme ausbreitete. Doch dann spürte sie den Stoff im Gesicht, kühl und rau. Paula liebte es, eines ihrer Sinne beraubt zu sein. Sich aufs Fühlen zu konzentrieren, nicht abgelenkt zu werden von dem, was sie sah. Aber nicht heute. "Nein, du. Bitte nicht." Sie schob das Tuch weg. "Ich will ein letztes Mal deine Lust sehen, wenn du eindringst in mich. Ich mag in deinen Augen ertrinken, wenn du gleich in meine Möse tauchst. Ich möchte sehen, wie du meine Seele fickst." Laszlo öffnete die Lippen, um etwas zu antworten, aber er kam nicht mehr dazu. Paulas Zunge drängte sich in seinen Mund. Im Gegenzug schob er sich zwischen ihre Beine. Sie hielt den Atem an, um ihre Schreie für später aufzuheben. Spürte seine Schwanzspitze an ihrer Klit. Riss die Augen auf, damit er seinen Raubtierblick tief in ihr Inneres bohren konnte. Krallte ihre Hände in sein Fleisch. Erwartete ...