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Hasenkraut
Datum: 11.09.2016, Kategorien: 1 auf 1,
Laszlo lag auf dem Bett und wartete, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Sein Blick wanderte über die drei Meter entfernte Zimmerdecke. Er liebte den brüchigen Stuck, ebenso wie die hohen Rundbogenfenster, die dem Raum etwas Sakrales gaben, gerade jetzt, wo er fast leer war. Das schmiedeeiserne Bett war das einzige Möbelstück. Daneben stand ein Kübel mit Eis und einer Flasche Sekt. Zwei Gläser. Ein Dutzend Kerzen. Er hörte sie bereits im Treppenhaus. Als die Tür mit einem leisen Klicken einschnappte, schloss Laszlo die Augen. Entspannt. Gespannt. Es war still. Sie schaut sich um im leeren Raum, dachte er. Wahrscheinlich vermisst sie die Bilder an den Wänden. Den alten Schreibtisch. Den Flügel. Ob sie wohl Tränen in den Augen hatte? Gerne hätte er sie in den Arm genommen, tröstend vielleicht, liebend auf jeden Fall. Aber er tat nichts. Lag da und lauschte. Jetzt kam sie auf ihn zu. Ihre Schritte auf dem Parkettboden wurden von keinen Vorhängen und Möbeln verschluckt. Er wollte alles festhalten. Diesen Moment. Diese Frau. Und die Erinnerung an ihre Schritte. Sie musste jetzt am Fußende angelangt sein. Zwei oder drei Minuten mochten so bereits vergangen sein, bevor Laszlo die Augen öffnete. Paula stand dort im halblangen schwarzen Kleid mit leicht gespreizten Beinen. Ihm wurde heiß, als sich ihre Blicke trafen. Sie zerbiss ein angedeutetes Lächeln auf der Unterlippe, dann öffnete sie den Mund, um tiefer und schneller atmen zu können. Laszlo beobachtete, wie sich ihre Brüste ...