1. Schraeg hinter den Augen 1/3


    Datum: 06.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    einen Körper, der nach der Kamera schreit", gab der Regisseur vorsichtig zu bedenken. "Ist euch noch nicht aufgefallen, dass die Proportionen genau die von der Brankstett sind?", meinte Chris, dem gerade erst aufging, was sich da so unbemerkt in seine Träume geschlichen hatte, "ok, ein bisschen weniger knackig ist sie schon, soweit ich das durch die Kleidung beurteilen kann." "Erstens", sagte der Autor, "hast du ihr noch nie einen Fetzen Kleidung am Leib gelassen, du geiler Sack, sondern hast sie jedes mal mit den Augen bis auf die blanken Knochen ausgezogen." "Und zweitens", ergänzte der Regisseur mit zustimmendem Blick zu seinem Kollegen, "hast du dich ja selbst vorhin noch im Spiegel gesehen, oder?" "Ist ja schon gut", maulte Chris, "ich habe kein Problem damit, wenn es ein bisschen heftiger wackelt. Außerdem entfalten erst die reifen Früchte ihr ganzes Aroma." Er dachte mit Wehmut an die reife Pflaume, die er nicht kosten durfte. "Aber warum hat Kunigunde dann nicht ihr Gesicht?", fragte Chris, "warum hat sie überhaupt kein richtiges Gesicht, nur Details wie Lippen oder Augen." Empörtes weibliches Schimpfen drang von ganz weit weg an sein Ohr. "Na, weil sie nur deine Wichsfantasie ist und keine Person. Nur Personen haben ein Gesicht. Aber sie ist nur die Summe deiner sexuellen Wünsche und Begierden", erklärte der Autor und ignorierte das wüster werdende Geschimpfe. Längeres Schweigen. Dann fragte Chris in die Runde: "Was machen wir denn jetzt mit dem angebrochenen ...
    Samstag?" "Wir haben jetzt erst mal Feierabend", sagte der Autor bestimmt. "In deinem jetzigen seelischen Zustand krieg selbst ich dir keinen mehr hoch geschrieben. Und was sollte er dann inszenieren?", stellte er mit Blick zum Kollegen fest. "Richtig", sagte der, "gib uns einfach Bescheid, wenn du uns wieder brauchst. Zum Beispiel, wenn die Brankstett plötzlich auf deinem Schoß sitzt und du nicht weißt, was du tun sollst." Sein hämisches Grinsen entlockte Chris ein "Arschloch!" "Selber", war die Antwort, was ja eh stimmte, wie Chris mit einem kleinen Aufflackern von Humor konstatierte. "Frag doch mal bei denen von der Hauswirtschaft nach, ob die was für dich zu tun haben", setzte der Regisseur boshaft hinzu. "Ist ja schon gut, verpiss dich" raunzte Chris, dem das Thema Hausputz gerade jetzt überhaupt keine Freude machte. Aber Recht hatte er schon. Also los, Eimer, Schrubber und Putzmittel raus, das Bad braucht dich, feuerte er sich selbst an. Eine Stunde später hatte er alles gewienert. Nur der Probenbecher stand noch auf der Ablage und er überlegte, ob er ihn wegschmeißen sollte. Trotzig beschloss er, den kleinen Fetisch noch leben zu lassen. Susi Sorglos hatte sich mittlerweile mit einem köstlichen Schläfchen von der morgendlichen Anstrengung erholt, stand gut gelaunt auf, machte sich noch einmal frisch und schlüpfte in ihren Freizeitdress. Das "Habit der barmherzigen Schwester", wie sie das schlamperte Nuttenoutfit mit einem Lachanfall taufte, musste erst mal gesäubert werden ...