1. Weihnachten 03


    Datum: 29.08.2017, Kategorien: BDSM,

    auch nicht, darauf zu warten. Außerdem hatte ihr letzter Liebhaber, der deutlich älter war als sie, versichert, dass es da erst richtig losginge. Ich bin ein Opfer meiner eigenen Triebhaftigkeit, dachte sie, während sie sich, noch immer nackt vor ihm stehend, langsam Richtung Bett wandte. Er setzte ein wohlwollendes Lächeln auf. Das änderte nichts daran, dass sie sich innerlich in Grund und Boden schämte. Sie versuchte einigermaßen elegant auf dieses Bett zu kommen, wusste aber, dass der Versuch nicht besonders geglückt wirkte. „Mein Gott!" sagte er. „Wenn du in diesem Tempo weiter machst, dann bin ich eingeschlafen, bevor ich deine Möse zu Gesicht bekomme. Du bewegst dich, als hättest du einen Stock verschluckt. Welchen Mann willst du denn so erregen? Damit machst du nicht einmal total verhungerte Knastbrüder geil. Hat dir nie jemand beigebracht, was Männer wollen?" Johanna schnaubte vor Wut, auch wenn sie sich darüber im klaren war, dass die Tatsache nackt und breitbeinig vor diesem Kerl zu liegen, nicht gerade dazu beitrug, auf Augenhöhe zu geraten. „Was wollen die schon?" lachte sie zynisch. „Darüber muss Frau nun wirklich nicht lange nachdenken: ficken. Männer wollen ficken!" Jetzt lachte er wieder, während er aufstand. Er setzte sich neben sie aufs Bett und streichelte plötzlich zärtlich ihr Haar. Sie sah in mit großen fragenden Augen an. Sein Daumen glitt über ihre Lippen, die sich wie von selbst öffneten. Sie dachte an seinen Kuss und leckte mit ihrer Zunge die ...
    Daumenkuppe. Seine Augen wurden eine Spur dunkler und sie hielt seinem Blick stand, während seine Finger sich einen weg in ihrem Mund suchten. „Ja, das glaubst du, meine Kleine," murmelte er. „Das hat man dir beigebracht. Männer wollen ficken. Und du hast die Macht und lässt sie an deinem Gummiband tanzen. Und wer nicht mittanzt, wird aussortiert. Und dieses Spiel langweilt dich zu Tode." Seine andere Hand hielt ihren Nacken und dirigierte ihren Kopf, während sie an seinen Fingern lutschte als wäre es ein Schwanz. Sein Schwanz. Während er sprach sah sie ihm in die Augen und sie wusste, dass er Recht hat und erkannte gleichzeitig das Verachtende daran. Ihre Unrast und ewige Suche war ihr inzwischen längst zur Qual geworden. Müdigkeit lag wie eine bleischwere Wolke über allem, was sie tat. Seit langem. In Rotwein getränkten Nächten konnte sie manchmal länger als zehn Minuten in ihr Spiegelbild sehen. Die Königin des Selbstbetrugs! Sie betrachtete sich im Spiegel und erkannte, dass dieses fremde Lächeln immer mehr ihr eigenes wurde. Genau wie diese fremde, duldsame Person in ihr, die immer häufiger dafür sorgte, dass sie sich nicht mehr wehrte, einfach nicht mehr zur Wehr setzte. Kälte und Verachtung hatten längst Besitz von ihr ergriffen. Sanft zog er seinen Finger aus ihrem Mund und malte mit den Spitzen die Konturen ihres Gesichtes nach. „Das wird dir mit mir nicht passieren. Das kann ich dir versprechen. Du wirst keine Gelegenheit erhalten, die Macht an dich zu reißen. Du wirst ...
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