1. Weihnachten 03


    Datum: 29.08.2017, Kategorien: BDSM,

    „Gut so." sagte er. Dann trat er hinter sie, löste ihre Fesseln und bat sie mit ruhiger Stimme aufzustehen. „Zieh dich aus!" Er setzte sich auf die Bettkante und sah sie mit einem Blick an, der keinen Zweifel zuließ. „Ich will dich nackt." Sie hatte ja eh nur das Kleid an. Es gab also nicht wirklich viel auszuziehen. Was sie so verunsicherte, war sein Blick. Eine fast kühle Distanziertheit lag in seinen Augen. Dieses „Zieh dich aus!" war meilenweit vom halbgeilen Stöhnen aller sonstigen Liebhaber entfernt. Sein Blick änderte sich auch nicht sonderlich, als sie das Kleid über den Kopf gezogen hatte. Fast schüchtern hielt sie es in der Hand, bevor sie es zu Boden fallen ließ. Eine längst vergessene Schamhaftigkeit ergriff sie, als hätte sie noch nie im Leben nackt vor einem Mann gestanden. Er musterte sie fast wie eine Kuh im Stall und sie hätte sonst etwas dafür gegeben, jetzt seine Gedanken lesen zu können. Verdammt, ich gefalle ihm nicht! Sie fühlte, wie sie sich innerlich zurück zu ziehen begann, wappnete sich für das vernichtende Urteil, geriet in Aufruhr, weil ihr klar wurde, dass ihr so nackt keine zynische Bemerkung einfallen würde. „Das ist alles sehr schön, was ich da sehe. Du gefällst mir. Aber weißt du, was ich wirklich von dir sehen will ...?" Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie hatte keine Ahnung. „Deine Lust. Ich will sehen, ob du brennen kannst und ob du mich entzünden kannst. Ich will sehen, ob du eine Frau bist, die die Liebe liebt, mit vielen, kleinen ...
    schmutzigen Phantasien. Zeig mir deine Lust!" Er war aufgestanden, setzte sich wieder auf den Stuhl und wirkte noch immer äußerlich unbeteiligt. „Leg dich aufs Bett, spreiz die Beine und streichle dich. Zeig mir deine Geilheit." Fünf Sekunden lang dachte sie gar nichts. Johanna starrte ihn nur ungläubig an. „Ich soll ...?" „Ja, habe ich mich unklar ausgedrückt? Nun mach schon! Ich sehe doch, wie geil du schon bist. Was soll denn das Geziere jetzt? Dich einem Fremden auszuliefern, war vergleichsweise viel schlimmer." „Ja, aber das hier ist viel intimer." Jetzt lachte er und sagte: „Das hast du gut erkannt, meine Kleine. Sehr gut erkannt. Für heute Nacht hast du keine Intimsphäre. Hast du vergessen, wer ich bin? Vielleicht solltest du doch besser gehen, denn Phantasien zu haben ist das Eine, sie zum Leben zu erwecken, ist dann doch nicht jedermanns Sache." Ich bin nicht jedermann, dachte Johanna. Und du bist ein gottverdammtes Arschloch, dich so an meiner Scham zu ergötzen. Natürlich will ich! Hättest du nicht wenigstens bitte sagen können? Oh nein, bitte sag bloß nicht „bitte"! Im selben Atemzug fiel ihr ein, wie ihre letzte Affaire sich ins „Aus" gewinselt hatte. Zwischen ihren Knien kauernd fragte der: „Darf ich dich befriedigen?" Danach hatte sie für sich entschieden, dass es wohl keine echten Männer mehr gäbe und sich innerlich auf ein männerloses Dasein vorbereitet. Wenn sie doch nur nicht so schwanzgeil wäre! Mit Mitte dreißig noch weit vom Klimakterium entfernt lohnte es sich ...
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