1. Ilonkas Schicksal


    Datum: 19.06.2017, Kategorien: Sonstige,

    Verbrechen geschehen war. Als er endlich bemerkte, dass sein Anliegen ernst genommen wurde, sank er wieder in eine Ohnmacht. Es war, wegen der vielen aktenkundigen Fälle, eine SOKO Mädchenhandel gegründet worden, und diese Abteilung übernahm den Fall. Als die Beamten der SOKO von der Aussage Nicos erfuhren, wurde das Bordell vorsorglich umstellt und ein richterlicher Durchsuchungsbefehl beantragt. Einige Beamte in Zivil täuschten Kunden vor und sahen sich in den Gängen des Freudenhauses um. Sie schauten sich die Werbebilder der Mädchen an und konnten auf den ersten Blick vier gesuchte, junge Frauen erkennen. Das würde auch noch ein Nachspiel mit dem zuständigen Kommissariat ergeben. Es schienen einige Polizisten auf beiden Augen blind zu sein! Da war es nicht verwunderlich, wenn so wenige Suchmeldungen Erfolg hatten. Langsam kamen immer mehr Polizisten ins Haus. Der geplante Schlag musste ein Volltreffer werden. Wenn auch der Kampf gegen diese Art des Verbrechens dem Kampf gegen die Hydra glich, bei der jeder abgeschlagene Kopf sofort durch mehrere neue Köpfe ersetzt wurde. Aber dieses Nest des Verbrechens würde ausgeräuchert werden! Hier würde das Gesetz mit voller Härte zuschlagen! Genau in dem Moment, als der leitende Einsatzkommandant den Befehl geben wollte, das Haus zu stürmen, erschallte ein markerschütternder Schrei durch die Gänge des Bordells. Jetzt war Gefahr im Verzug! Nun überschlugen sich die Ereignisse. Da war ein Mensch in Gefahr! Mit gezogenen Waffen ...
    stürmten die Polizeikräfte das Büro des Bordellchefs. Auf den ersten Blick erkannten sie die Lage. Mehrere schwer bewaffnete Polizisten hielten die Ganoven in Schach, während andere Beamte die beiden Mädchen aus dem Zimmer führten. Schnell wurden aus einem angrenzenden Zimmer ein paar Decken gebracht, damit die zwei geschockten Frauen ihre nackten Körper bedecken konnten. Die zwei Mädchen waren nicht mehr im Büro des Obergauners und konnten so auch nicht beobachten, dass die Verbrecher mit dem Mut der Verzweiflung ihre Waffen zogen und zu schießen begannen. Der Lärm der Faustfeuerwaffen dröhnte durchs ganze Haus. Zwei Männer der Polizei wurden verletzt, Georg und Willi waren tot. Der Bordellchef wurde schwer getroffen. Eine Kugel war in seinen Bauch eingedrungen und hatte das Rückgrat zerschmettert. Er würde nie mehr gehen können wenn er die Verletzung überleben sollte. Ilonka und Marika mussten noch einige Zeit in Deutschland bleiben. Ihre Aussagen wurden zu Protokoll genommen. Insgesamt konnte die Polizei bei dieser Aktion sieben Mädchen befreien. Drei waren aus Ungarn, zwei aus Polen, je eins aus Moldawien und Russland. Die restlichen Mädchen aus dem Freudenhaus gaben an, freiwillig hier zu arbeiten. Aber auch sie wurden in ihr Heimatland abgeschoben. Ilonka wollte unbedingt noch Nico besuchen, bevor sie in ihre Heimat zurückkehren würde. Er war noch immer im Krankenhaus, aber schon auf dem Weg zur Besserung. Ganz zärtlich küsste sie Nico und sprach ihm ihren innigsten Dank aus. ...