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Ilonkas Schicksal
Datum: 19.06.2017, Kategorien: Sonstige,
Ilonka versuchte, so gut es eben ging, sich mit den Tatsachen zu arrangieren. Sie hatte sich vorgenommen, sich nicht brechen und zerstören zu lassen. Immer wieder rechnete sie durch, wie lange sie diese entwürdigenden Zustände noch ertragen müsse. Die Höhe der ,Schulden' schien aber kaum kleiner zu werden. Mit dem Wissen um Istvans Tod keimte in Ilonka auch wieder ein Fluchtgedanke. Er konnte Marika, ihre kleine Schwester, nicht mehr bedrohen. Aber, wusste der Boss vielleicht auch, wie er ihr Schwesterchen entführen könnte? Was Ilonka am meisten fehlte, war eine Vertrauensperson, mit der sie ihre Gedanken austauschen könnte. Sie wollte keine Fehler machen, die sie sich selbst nicht verzeihen können würde. Wie sollte eine Flucht vonstatten gehen? Sie hatte keine Ausweispapiere und nur wenig Bargeld! Sie beschloss, die Entscheidung hinauszuzögern. Der Makel, eine Hure zu sein, klebte ohnedies schon an ihr, da spielten ein paar Wochen mehr oder weniger keine Rolle. Sehr schnell erkannte Ilonka, dass ihre Kunden sich in verschiedenste Kategorien einteilen ließen. Da waren einmal die ganz jungen Männer, die noch keine feste Freundin hatten. Mit denen war es noch einigermaßen erträglich. Sie wollten den Druck ihrer Hormone loswerden. Diese Burschen waren anspruchslos, sie hatten weder perverse Wünsche noch waren sie unappetitlich. Es waren Jungs, die im Alter zu ihr passten. Die nächste Gruppe von Kunden waren die jungen Ehemänner, die ihrer geliebten, jungen Frau ihre ...