1. Ilonkas Schicksal


    Datum: 19.06.2017, Kategorien: Sonstige,

    Ilonka versuchte, so gut es eben ging, sich mit den Tatsachen zu arrangieren. Sie hatte sich vorgenommen, sich nicht brechen und zerstören zu lassen. Immer wieder rechnete sie durch, wie lange sie diese entwürdigenden Zustände noch ertragen müsse. Die Höhe der ,Schulden' schien aber kaum kleiner zu werden. Mit dem Wissen um Istvans Tod keimte in Ilonka auch wieder ein Fluchtgedanke. Er konnte Marika, ihre kleine Schwester, nicht mehr bedrohen. Aber, wusste der Boss vielleicht auch, wie er ihr Schwesterchen entführen könnte? Was Ilonka am meisten fehlte, war eine Vertrauensperson, mit der sie ihre Gedanken austauschen könnte. Sie wollte keine Fehler machen, die sie sich selbst nicht verzeihen können würde. Wie sollte eine Flucht vonstatten gehen? Sie hatte keine Ausweispapiere und nur wenig Bargeld! Sie beschloss, die Entscheidung hinauszuzögern. Der Makel, eine Hure zu sein, klebte ohnedies schon an ihr, da spielten ein paar Wochen mehr oder weniger keine Rolle. Sehr schnell erkannte Ilonka, dass ihre Kunden sich in verschiedenste Kategorien einteilen ließen. Da waren einmal die ganz jungen Männer, die noch keine feste Freundin hatten. Mit denen war es noch einigermaßen erträglich. Sie wollten den Druck ihrer Hormone loswerden. Diese Burschen waren anspruchslos, sie hatten weder perverse Wünsche noch waren sie unappetitlich. Es waren Jungs, die im Alter zu ihr passten. Die nächste Gruppe von Kunden waren die jungen Ehemänner, die ihrer geliebten, jungen Frau ihre ...
    ausgefallenen Wünsche nicht zumuten wollten. Die waren schon schwieriger. Von denen kamen auch die meisten Wünsche nach Oral- oder Analsex. Auch die Stellungen, die sie wollten, grenzten manchmal an Akrobatik. Die allergrößte Anzahl der Kunden war der Altersgruppe zwischen vierzig und fünfzig zuzuordnen. Diese Männer waren zumeist in den Klauen der Midlifecrisis. Sie wollten sich selbst noch einmal beweisen, was für tolle Hechte sie doch waren. Die größte Mühe, die sie mit diesen Kerlen hatte, war, sie zu einer zweiten Erektion zu bringen. Die fühlten sich doch glatt als Versager, wenn sie nicht zumindest zweimal hintereinander konnten! Lächerlich! Dann kamen noch die alten Männer. Die, die noch einmal den Reiz der Jugend erleben wollten. Es war manchmal harte Arbeit, die alten, verschrumpelten Penisse zum Leben zu erwecken. Diese Männer waren aber dankbar, wenn dieses junge Mädchen doch noch das Wunder vollbracht hatte. Die letzte Gruppe waren die ganz alten Opas, die sowieso keinen mehr hochbrachten. Die aber trotzdem eine unwahrscheinliche Gier auf junges, knackiges Mädchenfleisch hatten. Sie wollten gaffen und grapschen. Ilonka musste immer an eine Fleischbeschau durch den Tierarzt denken. Alle möglichen und unmöglichen Stellungen musste sie einnehmen, überall an ihrem Körper konnte sie die gierigen Hände spüren. Wenn sie dann abgeleckt und besabbert wurde, konnte sie das Ende der entwürdigenden Szene kaum abwarten. Wenn so ein Kunde ihr Zimmer verließ, flüchtete sie sofort ins Bad. ...
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