1. Der große Abschluss 01


    Datum: 05.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    hässlich, aber auch nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Wenn man schon so an seinem Traum arbeitet, dann richtig. Und das heißt: schwarze, lange Haare, dunkle Augen. Bei meiner letzten lustlosen Recherche entdecke ich auf der Seite der nicht ausreichend göttlichen Türkin eine Suchfunktion. Allmächtiger -- ich war bloß zu blöd zum Googeln. Da sind sie ja! Nicht zu hunderten, aber ein paar Dutzend schwarzhaarige Südländerinnen sind schon dabei. Natürlich die wenigsten mit Portraitfoto, kann ich ja verstehen. Aber blöd für einen mit Gesichtsfixierung. Damit fallen schon mal alle raus, die man direkt buchen muss. Ich will sie auf jeden Fall vorher sehen. Keine halben Sachen. Diese Aktion soll perfekt ablaufen. Drei kommen in die engere Auswahl. Eigentlich nur zwei, denn eine arbeitet außerhalb, das wäre dann doch ein bisschen weit weg. Außerdem hat sie nur wenige Kolleginnen. Falls sie meine Hoffnungen auf ein Engelsgesicht nicht erfüllt, steht wohl nicht mal eine überzeugende europäische Alternative zur Verfügung, um mich darüber hinwegzutrösten. Nummer zwei hat gerade Urlaub. Juchuu. Nummer drei soll morgen wieder da sein. Der Laden sieht im Web etwas komisch aus; aber der interessiert mich ja nicht, sondern die Frau. Luxeriöse Öffnungszeiten, die machen früh abends auf und früh morgens zu. Passt gut zu einem, der die Nacht gern zum Tag macht. Um zwei Uhr morgens bin ich endlich da. Klingeln, warten, Tür geht auf. Das sieht ganz anders aus, als ich es gewohnt bin. Die ...
    haben eine Bar. Ich kannte bis dahin nur Etablissements, in denen man gleich auf ein Zimmer gelotst wird und sich dort eins der Mädchen aussuchen kann, die sich vorstellen. Nun also mal was anderes. Die Dame, die mich hereinlässt, ist da offensichtlich für die Organisation zuständig, das verrät schon ihr fortgeschrittenes Alter. Nur ein Mädchen sitzt an der Bar. Lange, schwarze Haare. Könnte sie sein. O wei, was hat die denn für ein Gesicht... Angst. "Bist Du Bahar?" - "Nein, ich bin Nina." - Puuuh, noch mal Glück gehabt. Offenbar ist das Ziel meines Interesses gerade beschäftigt. Eine komische Vorstellung, aber da muss man durch. Soll nicht lange dauern. Ich bin ein bisschen vertrauensselig. Ich bin der einzige Gast, also soll ich mich mit der Dame unterhalten, der ich erst mal versuche ganz diplomatisch zu eröffnen, dass ich nicht ihretwegen da bin. Sie steckt das überraschend gleichgültig weg: "OK, dann wartest Du eben auf Bahar." Klar, wie soll sie auch sonst reagieren? Auf Rumgezicke steht die Kundschaft sicher nicht. Dann die nächste Lektion: Es wird erwartet, dass man die Dame, mit der man plaudert, mit sündhaft teuren Getränken versorgt. Ich befinde mich auf unbekanntem Terrain und lasse deshalb erst mal alles widerspruchslos über mich ergehen. Dass die Damen, die in ihrem Kerngeschäft zwei Euro pro Minute abrechnen, einem nicht stundenlang kostenlos Gesellschaft leisten, sehe ich ein. Meine Situation ist da einfach ein bisschen blöd -- mit ihr die Zeit totzuschlagen, bis ...
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