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Wenn der Herr außer Haus ist --
Datum: 31.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Rückweg eventuell deine Begleiter abschütteln kannst -- vielleicht mit einer Autopanne --?" "Bei einem neuen Mercedes?" "Immerhin glaubhafter, als wenn es ein Toyota wäre." "Du wirst lachen, deshalb hab ich Erna so einen für ihre Besorgungen gekauft. Ich fürchte, auf dem Rückweg wird sich nichts machen lassen." "Ein Liebhaber, der enstlich zu seiner Freundin will, dem fällt immer was ein", belehrte ich Peter. "Ja, ja, ich werd mal sehen. -- So, jetzt muß ich -- bitte, entschuldige den hetzigen Aufbruch." "Fahr bitte vorsichtig!" "Du redest jetzt schon wie eine langjährige Ehefrau." "Bin ich das nicht -- auch für dich -- so in etwa? Bin ich doch!?" "Bist du doch, meine kleine Melanie -- ja, ja, fang nicht wieder mit deinem Protest an: nicht ,meine`, nicht ,klein`!" "Endlich hast du das begriffen, mein Peterhengst!" "Jetzt fängst du mit ,mein` an." "Ist mir so rausgerutscht. Also dann tschüs!" Und nach einer innigen Umarmung nahm Peter sein Köfferchen und verschwand zu seinem inzwischen nicht geklauten Auto, winkte noch einmal und rauschte davon. Wäre es nicht wirklich besser gewesen, dachte ich, ich hätte damals auf ihn gewartet? Aber wer weiß, wie der als Liebhaber unschlagbare Peter sich als Ehemann gegeben hätte. Und jetzt sollte ich eine Woche allein sein und auf den Sonntagnachmittag mit Otto warten. Aber auch diese Woche ging vorüber. Am Dienstag Nachmittag besuchte ich ausgiebig meine Eltern. Mein Vater, schon schwer krank, lebte damals noch und war lustig wie immer. ... Nach dem Kaffee nahm er mich beiseite und flüsterte mir zu: "Min Deern, genießt du mal, daß dein Dieter mal 'ne Woche weg ist? Genieß das mal richtig, du bist ja noch jung, und Dieter is so'n drögen Kerl. Ich glaub, du hast da so'n --", und machte dabei zweideutige Handbewegungen. "Kann ich ja vers-teh'n, aber laß nur Mutting nichts davon mitkriegen!" "Aber Papa --" "Du brauchst nix zu sagen, ,aber Papa`, ich merk das doch, wie deine Augen leuchten und wie schick du dich immer anziehst, nicht wie eine Frau mit langjähriger Eheroutine. Weißt du nicht: Man sieht es einer Frau an, wenn sie geliebt wird -- wenn du verstehst, was ich meine. -- Mutting darf nichts merken, für die bist du immer noch die kleine Maus, aber Dieter, der muß mit so was fertigwerden. Wahrscheinlich hat er selbst was laufen --" "Das ist es ja, Papa --" "Na, siehst du, das kommt in den besten Familien vor. Genieß du nur deine Jugend und treib's nicht zu doll. Medèn agán, nichts zuviel -- oder: von nichts zuviel -- das hast du ja auch gelernt." Dies war mein letztes persönlicheres Gespräch mit meinem Vater; eineinhalb Wochen später, kurz nach Dieters Rückkehr aus Amerika, starb er bei einem Herzanfall. Für Mittwoch nachmittag lud ich Trudi ein. Sie war lieb und neugierig wie immer. "Wie war's denn?", fragte sie noch in der Tür. "Schön", antwortete ich kurz und knapp. "Wie früher?" "Noch schöner." "Aber der Peter ist doch jetzt auch schon über vierzig?" "Du bist gut -- du singst doch immer das Loblied auf ...