1. Sommerhitze


    Datum: 26.04.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Es war Sommer und nicht nur irgendwie Sommer. Es war war, heiß und drückend schwül. Eine Zeit, in der es das Beste war, sich in irgendeinen Kellerraum zu verziehen und sich zu beklagen, dass man keine Klimaanlage in seiner Wohnung hat. Christoph war einfach nur abgenervt, das Wetter ging ihm allmählich auf den Kecks, da es auch nach der dritten Woche in Folge keine Änderung abzusehen gab. Seine Arbeit als Arzt im städtischen Klinikum wurde durch das Wetter auch nicht leichter. Sein Chef bestand darauf, dass es sich für einen Arzt gehöre, standesgemäß gekleidet zu sein, was letzten Endes hieß, dass er sich jeden morgen in seine weiße Hose, sein weißes Hemd und seinen weißen Kittel quälen mußte, alles selbstverständlich aus wunderbar hitzestauenden Kunstfasern, denn echte Baumwolle, nun das war dem Haus wohl zu teuer. Es war Dienstag morgen, als der Wecker ihn aus seinem unruhigen Schlaf riss. Er hatte mal wieder Nachtdienst gehabt, hatte sich in dem stickigen, überhitzten Dienstarztzimmer auf der muffigen Matratze hin und her gewälzt, immer wieder kurz vor dem Einschlafen. Doch wenn er endlich mal die Grenze zum Schlummer überschritten hatte war es Murphys law, dass auch gleich darauf wieder der Piepser ging und sich die Notaufnahme meldete. Nein, es war zum Kotzen und noch einmal zum Kotzen. Nicht, dass es schon genug wäre, dass bei dieser engen personellen Besetzung er bis zu sechs Dienste im Monat machen musste, diese Wetter gegebenen Bedingungen gaben ihm den Rest. Die ...
    Nerven lagen blank und so war es kein Wunder, dass es heute Nacht auch ordentlich mit einem Kollegen gekracht hatte. Mit seinen 33 Jahren war er noch jung genug, um die normalen Strapazen halbwegs ohne Schaden zu überstehen, aber alles hatte seine Grenzen. So war er heilfroh, als er die Übergabe machen konnte, noch schnell den Rest alten Kaffee runter schüttete, der sich in seiner Tasse der allgemeinen Verdunstung hingab und endlich für diesen Tag das Haus verlassen konnte. Mit müden Schritten schleppte er sich über den Parkplatz, sah noch den einen oder anderen, der mit ebenso müdem und schleppendem Schritt an ihm vorbeizog, bevor er sich endlich in seinen alten Opel Astra setzte und seine knapp 2 Meter Körpergröße hinter das Steuer klemmte. Halb wie in Trance startete er den Motor, steuerte langsam vom Parkplatz des Klinikums herunter und steuerte sein betagtes Auto durch die Straßen, bis er schließlich bei seiner kleinen Wohnung ankam. Schnell ging er noch zum Bäcker nebenan um sich ein paar Croissants zu organisieren, holte die Zeitung aus dem Briefkasten und stieg dann mit schweren Beinen die drei Stockwerke zu seiner kleinen Bleibe am Rande Ludwigshafens hoch. Genervt stieß er mit seinem Fuß gegen die Tür, als bei seinem Versuch, die Türe aufzuschließen ihm die Tüte mit seinen Croissants auf den Boden fiel. Oh wie hasste er die Stunden nach seinen Nachtdiensten. Der einzige, der ihn daheim erwartete, war sein dicker getigerter Kater Moritz, der auch nichts anderes zu tun ...
«1234...15»