1. Geistlos – der gebrochene Wille


    Datum: 16.04.2017, Kategorien: Fetisch, Reif, Tabu,

    wenn nicht ruhiger als zuvor. „Das ist so...entspannend“ murmel ich, dieses Mal definitiv laut gesprochen. „Ja, nicht wahr?“ höre ich es zurück flüstern. Warum flüstert er? Es kümmert mich nicht. Nichts kümmert mich gerade. Nur Kreise und Formen, Momente und Welten, die vor mir verschwimmen und ins ewige Nichts gezogen werden. <br /> „Wenn du müde bist, ist das ok“ sagt Marc neben mir. Streichelt er mir gerade den Kopf? „Entspann dich, das tut dir gut“. Ohne es zu wollen rutsche ich noch tiefer in den Sessel, unfähig und unwillig mich loszureißen. „Ja, es tut mir gut, Marc“ sage ich. „Atme tief und entspannt. Ein und aus. Ein und aus“ ich höre ihn demonstrativ die Atmung vormachen. Ein und aus. Ich tue es ihm nach und spüre, wie meine Beine mit dem Boden zu verwurzeln scheinen, während meine Brüste sich heben und senken. <br /> <br /> Eine Weile fixiere ich weiter stumm die Spirale, nicht begreifend, was hier gerade mit mir geschieht. Die Welt fühlt sich so leicht an, so leer und unbedeutend. Nichts zählt, nur der Fokus und die Ruhe. Dann durchbricht Marc die Stille. „Melanie, kannst du mich hören?“. Ich kann. Ich höre, doch ich denke nicht darüber nach. Unfähig zu antworten, nicke ich stumm. „Ich zähle nun bis fünf“, fährt er fort. „Mit jeder Zahl wirst du noch ruhiger und schläfriger. Eins“. Vor mir sehe ich eine rote „1“ flackern. Sie katapultiert meinen Verstand ins Nirwana. „Zwei!“. Meine Beine und Arme sind taub, hängen schwer wie Zement an meinem Körper herunter. ...
    „Drei!“, meine Atmung geht von selbst, der Körper hat auf minimale Automatik gestellt. „Vier“, mein Kopf ist vollkommen leer, beherbergt nur die Spirale, welche sich vor mir dreht – immer und immer und immer und immer und immer wieder. „Fünf“. Die Welt vor meinen Augen verschwimmt. Ich beginne zu fallen, schwebe glückselig durch das schwarze Nichts. Bin frei von allen Ängsten und Sorgen – glücklich und schwerelos. Worte prasseln auf mich ein. Ich höre sie, doch ich verstehe nichts, denke nicht über ihre Bedeutung nach.<br /> *Schnipp* höre ich es plötzlich neben mir. Ich schrecke hoch, blicke verdattert in das Gesicht eines mir bekannten 19 jährigen Jungen. „Marc!“ sage ich und wundere mich, dass ich hier bin. Noch bevor er etwas erwidern kann, kommt meine Erinnerung zurück. Nachhilfe, Mathematik, Geometrie, Aufgaben. „Oh...“ sage ich. Mein Gegenüber lächelt nur. Sein unverschämt süßes Lächeln, das er immer einsetzt, wenn er mir schmeicheln will und mit dem er auch immer wieder Erfolg hat. Ja, anlächeln darf er mich so lange und sooft er will, diese süße Junge, der längst kein Kind mehr ist sondern ein stattlicher Erwachsener. Ich halte inne, denke über das nach, was mir gerade durch den Kopf gegangen ist. Stattlicher Erwachsener? „Alles ok?“ fragt er mich, als er meine Verwirrung sieht. „Ja, ja, klar“ stottere ich. Wie einfühlsam er ist. Er ist ein echter Traummann! MEIN Traummann. Mein...mein Traummann?? Ich höre, dass Marc sich räuspert, traue mich aber nicht ihn anzusehen. ...
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