1. Jürgen der Unerfahrene


    Datum: 31.03.2017, Kategorien: Erstes Mal,

    kommen. Sandra und ich haben dich deshalb auch heute eingeladen, damit du einmal mehr Gelegenheit für ein Kennenlernen hast", erläuterte ich dem Jungen, der nach und nach den Kopf senkte, während ich zu ihm sprach. "Ich weiß. Aber...", sagte er mit leiser Stimme und fuhr fort, "Irgend etwas bremst mich immer wieder und ich bringe den Mund einfach nicht auf oder mir fällt nichts Gescheites im Moment ein." In seinen Worten lagen Resignation und eine Traurigkeit, die meinen mütterlichen Instinkt wach riefen. Ich fühlte, dass ich dem Jungen helfen sollte. Nach und nach vertraute er sich mir im darauf folgenden Gespräch an. Mehr und mehr erfuhr ich aus seinem jungen Leben. Und da gab es wohl ein ganz prägendes Ereignis, welches diese ausgeprägte Schüchternheit hervorgerufen hatte. Einige Jahre zuvor, hatte er sich in ein Mädchen verliebt. Sie hatten sich geküsst und sind Händchen haltend durch die Gegend flaniert. Aber bereits wenige Tage später, hatte Jürgen dieses Mädchen mit einem anderen Burschen beim leidenschaftlichen Küssen im Park gesehen. Dieses Ereignis war ein ziemlicher Schock für ihn gewesen und ich vermute, dass er das nicht so einfach weg stecken konnte. Jedenfalls wurde mir rasch klar, dass er ein sehr sensibler Junge sein musste. Er erklärte mit außerdem, dass er sich mehr zu älteren Frauen hingezogen fühlte. Ich blickte ihn verwundert an. Dieser hübsche Junge sollte nichts mit Gleichaltrigen anzufangen wissen? "Sicherlich ist das ein weiteres Problem für dich", ...
    meinte ich nachdem er mir das eröffnet hatte, "du hast natürlich ziemlichen Respekt vor älteren Frauen. Und das verstärkt deine Schüchternheit nur umso mehr." Er nickte nur und blickte mit traurigen Augen vor sich hin. Er tat mir sehr leid. Und diesem Augenblick fuhr ich mit meiner rechten Hand instinktiv durch sein Haar. Es war eine mütterlich gemeinte Geste, die ihm mein Verständnis zeigen sollte. Und trösten wollte ich ihn natürlich auch. Nach einigen Strichen durch seine Locken bemerkte ich seine Tränen, die fast unbemerkt von seinen Wangen vor ihm auf die Tischoberfläche tropften. Ich stand auf und setzte mich neben ihn und drückte ihn an mich, wie ich das schon so oft mit meiner Tochter gemacht hatte, wenn sie vom Kummer geplagt wurde. Er ließ sich das Gefallen und schmiegte sich an mich, wie ein kleiner trauriger Junge. Eine ganze Weile hielt ich ihn so mit einem Arm umschlungen und an meine Brust gedrückt. Mit der anderen Hand strich ich durch seine blonden Haupthaare. Dabei kam mir unwillkürlich in den Sinn, dass ich mir schon immer auch einen Sohn gewünscht hatte. Einen kleinen Bruder für meine Sandra. Schon seit längerem hatte ich keinem Mann mehr zärtlich durch seine Haare gestrichen, wie ich dies nun bei Jürgen tat. Und plötzlich erinnerte mich wieder daran, dass ja Jürgen auch bereits ein Mann war. Und so löste ihn meine Umarmung und setzte mich wieder auf meinen Stuhl gegenüber. Die Tränen aus seinen Augen waren verschwunden und er lächelte nun ein wenig. Ich ...
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