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Zäsur der Jahreszeit
Datum: 19.03.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Es roch nach heißem Eukalyptus. Ich wischte ein paar Tropfen von meiner Stirn. Nicht das sprudelnde Inferno des sich abrupt verflüchtigenden Aufgusses, noch die unerbittlich eintretende Hitzewallung, geschenkt durch den sengenden, öligen Odem, der sich auf die nackten Körper legte und alle befreiend Luft holen ließ, rüttelte nun an meiner konzentrierten Wahrnehmung, die ich meinem Körper eingestehen musste. Es war jene grazile Gestalt, die sich hinzu gesellte, ein Tuch in einer Anmut drapierte, wie es nur eine Frau kann und platz nahm, auf der hölzernen Bank gegenüber. Wir saßen auf Augenhöhe. Ich wollte etwas für mich tun. Mich genießen. Die herbstzeitlichen, verdorrten Blätter des vergangenen Jahres aus meine Erinnerungen schütteln. Es wurde Zeit für den Sommer. Ich liebe ihn mehr als den Winter. Der ersehnte Frühling sollte mir die Sinne öffnen. Unter Menschen zu sein und dennoch allein bleiben, das wollte ich nie. Ein Duft raffte mich auf. Du bist schön, dachte ich. Das gestand ich ein, mit einem unverhohlenem, kurzen Blick. Dennoch schüchtern. Ich trat mir nie zu nahe, nicht sofort. Warte auf den Augenblick, er wird kommen. Ein Zwinkern im Licht. So dachte ich. Ein Macho sein, wollte ich nicht, wusste auch nie, wie das geht. Allen Versuchungen es zu erlernen, habe ich widerstanden. Keine Reue. „Wenn ich ficken will, geh´ ich in die Sauna und such´ mir aus, was ich brauche." So das Statement eines Bekannten mit zweifelhaftem Ruhm. Es funktionierte. Auch bei einer ...