1. Die Schönen Jahre: Episode 03


    Datum: 10.03.2017, Kategorien: Berühmtheiten,

    aus. „Leg' Dich zu mir, lass uns noch was kuscheln." Collien lächelte und ließ sich neben ihrer Freundin nieder. „Schmusekatze, Du." Alexandra legte ihre Arme um Collien und zog sie zu sich. „Wie lange habe ich Dich denn heute für mich? Wann triffst Du Dich mit diesem Jungen?" „Heute Abend erst. Nach 19 Uhr. Bis dahin gehöre ich ganz Dir." Collien legte ihren Kopf zur Seite, als sie einen Geistesblitz hatte. „Es sei denn, Du hast Lust, mitzumachen. Dann sind wir die ganze Nacht zusammen." Alexandra Neldel blickte zur Decke, während sie überlegte. „Ich war schon ewig nicht mehr mit einem Mann zusammen... Wäre schon mal wieder schön... Glaubst Du denn, der Junge wäre damit einverstanden?" Collien rollte mit den Augen. „Du meinst, ob er damit einverstanden wäre, mit zwei hübschen Mädchen zu schlafen, statt nur mit einer?" Sie wiegte den Kopf hin und her. „Ich gehe einfach mal davon aus." Die Blondine zuckte mit den Schultern. „Okay. Wir beide, die ganze Nacht." *** Mikhail Sornchov stand am Fenster und sah auf die Menschenmassen hinab, die sich an einem gewöhnlichen Montagmittag durch die Einkaufsstraßen der russischen Hauptstadt drängten. Sein Büro befand sich im siebten Stock und so erschienen ihm die einkaufswütigen Moskowiter wie viele kleine, emsige Ameisen. Keiner von ihnen schenkte dem großen Gebäude, das von außen völlig unauffällig wie eine riesige Lagerhalle aussah, besondere Beachtung. Er ging zu seinem Schreibtisch zurück und setzte sich in seinen Lederstuhl. Er ...
    blätterte zum wievielten Male auch immer durch die Personalakte, die vorm ihm lag. Sein Blick fiel auf das Foto, das an der Akte heftete. Ein junges, blondes Mädchen. „Sie ist genauso stur, wie sie hübsch ist", murmelte Sornchov. Dann schaute er auf die Uhr. Es klopfte an der Tür und Sornchov legte die Akte beiseite. „Herein." „Oberst Sornchov, Sie wollten mich sprechen?" Er nickte. „Ja, das wollte ich. Bitte nehmen sie Platz, Genossin Tapochova." Er deutet auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und wartete, bis sie sich gesetzt hatte. Sein Blick streifte das Bild auf seinem Schreibtisch, das ihn mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern zeigte und festigte sich dann in Tapochovas Augen. Sie war eine junge Frau, mit Anfang zwanzig nicht einmal halb so alt wie Sornchov. Sie tat ihm leid. Nach ihrem Schulabschluss war sie in den FSB eingetreten, freiwillig zwar, aber wenn man sein ganzes Leben lang von seinem Vater nichts anderes zu hören bekommt, als wie wichtig es sei, seinem Land zu dienen, wie freiwillig war ihre Entscheidung dann tatsächlich gewesen? Sornchov hatte bereits mit ihrem Vater zusammengearbeitet, damals beim KGB, einem überengagierten, fanatischen Spinner. Seine Tochter war auf dem besten Wege, ihm zu folgen. Er dachte an seine eigenen Kinder. Himmel und Hölle würde er ihn Bewegung setzten, dass seine beiden Töchter nicht so werden würden. Er nahm einen Ordner aus der Ablage und platzierte ihn in der Mitte des Schreibtisches. „Es geht um Aktenzeichen 6-Doppel-5321. ...
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